Champions Trophy Das Traditionsturnier der Namen und Geschichten
Düsseldorf · Zum 57. Mal findet das renommierte A-Junioren-Turnier statt, bei dem einst „Kaiser Franz“ die Lose zog und spätere Weltstars wie Kaka oder Schweinsteiger ihre Visitenkarte abgaben.
Kein anderes wiederkehrendes Sportereignis in Düsseldorf ist derartig mit berühmten Namen und bemerkenswerten Anekdoten verbunden, wie die U 19 Champions Trophy. Am Donnerstag beginnt die 57. Auflage der bei vielen Bürgern in und außerhalb der Stadtgrenzen nach wie vor gerne als „Osterturnier“ bezeichneten Veranstaltung.
Die Älteren erinnern sich möglicherweise noch an 1971, als der Schiedsrichter in der Verlängerung des Finales zwischen dem BV 04 und der griechischen Nationalmannschaft auf Elfmeter für die Gastgeber entschied und die Partie nach einem Platzsturm der griechischen Fans abgebrochen wurde. Oder an die Gruppeneinteilung vor 32 Jahren, als kein Geringerer als „Kaiser“ Franz Beckenbauer die „Losfee“ gab. Unvergessen ist auch das Jahr 2000, als mit dem FC Sao Paulo und dem späteren Weltfußballer Kaka erstmals eine brasilianische Mannschaft an die Hans-Böckler-Straße kam.
Die Liste der späteren Weltstars, die einst auf der Bezirkssportanlage in Derendorf kickten, ist lang. Nationalspieler wie Stefan Effenberg, Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger gaben ihre sportliche Visitenkarte ebenso ab wie Englands Michael Owen oder der Niederländer Patrick Kluivert.
Zehn Teams aus sechs verschiedenen Nationen
Für dieses Jahr hat Marcus Giesenfeld, Sportlicher Leiter der Turnirers, wieder ein erlesenes Teilnehmerfeld zusammenstellen können. Angesichts der im Jugendbereich mit Youth League und anderen Turnieren immer umfangreicher werdenden Kalenders kein leichtes Unterfangen. Die zehn A-Junioren-Teams, die bis zum Ostermontag um den Charly-Meyer-Pokal spielen, kommen aus sechs verschiedenen Nationen.
Zum Kreis der Favoriten zählen neben Turnier-Neuling Sporting Braga aus Portugal sowie Dinamo Zagreb aus Kroatien die Japanische Hochschulauswahl und Borussia Mönchengladbach. „Wir sind gut drauf, haben zuletzt Borussia Dortmund geschlagen. In den vergangenen beiden Jahren waren wir jeweils im Finale, jetzt wollen wir auch mal gewinnen“, sagt Mönchengladbachs Co-Trainer Oliver Neuville.
Wie bereits im vergangenen Jahr ist die U 19 von Fortuna Düsseldorf der einzige Klub aus der NRW-Landeshauptstadt, der bei der Champions Trophy dabei ist. „Das ist eine brutal schwere Gruppe, die wir erwischt haben. Aber wir sind Wettkampftypen und werden das Beste geben“, sagt Trainer Sinisa Suker, der mit seiner Mannschaft in der A-Junioren-Bundesliga bereits den Klassenverbleib perfekt gemacht hat. Nicht dabei ist auch 2019 der BV 04. Die Turnierleitung um Martin Meyer entschied sich aus sportlichen Gründen gegen die Gastgeber, die als Team aus der A-Junioren-Leistungsklasse mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen die anderen Klubs chancenlos wäre.
Neuauflage des Finals von 2018 ist das Auftaktspiel am Donnerstag
Zum Auftakt am Abend des Gründonnerstags (19 Uhr) gibt es gleich zwei Spiele, die mit besonderer Spannung erwartet werden. In der Neuauflage des Endspiels von 2018 trifft der Titelverteidiger Japanische Hochschulauswahl auf Borussia Mönchengladbach, anschließend tritt die Fortuna gegen den als Geheimfavoriten gehandelten FC St. Pauli an.
„Ein Lob geht vor dem Turnierstart noch einmal an meine Mitstreiter, die mit Blick auf die Vorbereitung sehr viel geleistet haben. Ich konnte ja nicht ganz so viel mitwirken“, sagt Turnierdirektor Meyer, der in der Karnevalssession der Düsseldorfer Prinz war. „Wir haben eine Wetterprognose, die sich sehen lassen kann und hoffen auf dreieinhalb schöne Tage mit vielen Zuschauern.“
Dazu haben sich die Organisatoren erneut einiges einfallen lassen: Der Ostermontag steht ganz im Zeichen der Kinder und Familien. Tags zuvor findet ein Turnier um den Titel „Elfmeterkönig“ für Senioren-Mannschaften statt, auch die Profis der Fortuna haben sich angekündigt.