Christian Gartner: Als Mannschaft sind wir erst bei 70 oder 80 Prozent
Fortunas junger Mittelfeldspieler aus Österreich sieht auch bei sich noch Potenzial.
Düsseldorf. Wenn es darum geht, Lob zu erhalten, kommt Christian Gartner bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf oft zu kurz. Der 20 Jahre alte Österreicher zeigte auch am Samstag beim 1:1 gegen Borussia Dortmund eine Klasseleistung an der Seite von Sergio Pinto.
Doch großartig erwähnt wurde „Garti“ hinterher nur am Rande. Er ist ein Mannschaftspieler, drängt sich nie in den Vordergrund und weiß sich dennoch inzwischen zu behaupten — auf dem Platz und auch gegenüber den Journalisten, die ihn nach einem Spiel befragen.
Gartner ist zwar noch jung, aber kein Heuriger mehr. Mit seinem ersten Verein Mattersburg war er das erste Mal im Trainingslager, als er 15 Jahre alt war. Er spielt in Österreichs U 21 und ist dort eine Führungsfigur. So hat er auch keine Angst davor, im größer gewordenen Konkurrenzkampf bei Fortuna unterzugehen.
„Es macht da keinen Unterschied, ob im Training 18 Feldspieler oder 22 um einen Platz in der Mannschaft kämpfen“, sagt Gartner so locker, dass man ihm einfach glauben muss. Er hat sich sein Selbstvertrauen erkämpft. „Es ist nicht einfacher geworden, seitdem Oliver Fink wieder dabei ist, und auch Jackson Avevor greift hoffentlich bald wieder ein“, sagt der 20-Jährige.
Gartner hat genaue Vorstellungen, wie das Spiel der Fortuna in Zukunft noch besser laufen könnte. „Obwohl gegen Dortmund die Aktionen durch das Zentrum gut funktioniert haben, sollten wir das Spiel über die Flügel künftig forcieren“, meint der Österreicher. „Die Schnelligkeit von Mathis (Bolly) und Ben (Halloran) kann unsere Waffe sein. Und wir werden dadurch flexibler und unberechenbarer.“
Dass Gartner im Laufe der Saison nicht auf einem konstant hohe Niveau agiert hat, sieht er selbst völlig nüchtern. „Für einen jungen Spieler sind diese Schwankungen ganz normal“, sagt Fortunas Mittelfeldmann, der die Berufung in die U 21 Österreichs nicht als Belastung, sondern als Motivation für gute Leistungen auch im Verein sieht. „Ich spiele gerne für mein Heimatland“.
Das Jahr 2014 sei aus seiner Sicht mit fast 30 Einsätzen sehr gut gelaufen. Doch zufrieden ist Gartner offenbar lange noch nicht. „Ich muss aggressiver gegen den Ball arbeiten, und das Kopfballspiel ist sehr verbesserungswürdig“, räumt Gartner ein. Auch als Mannschaft sind wir erst bei 70 oder 80 Prozent.“ Mit Athletiktrainer Axel Dörrfuß arbeitet er zudem im körperlichen Bereich. Vielleicht um neben der guten Leistung auch äußerlich mehr aufzufallen.