DEG: Für Stefan Adam war der Umbruch „alternativlos“
Der Geschäftsführer der Düsseldorfer EG wünscht sich, dass das neu formierte Team in der kommenden Saison attraktiv spielt und wieder einen hohen Grad an Identifikation für Fans und Umfeld bietet.
Zehn neue Spieler, ein neuer Cheftrainer und eine verkorkste Saison, die zumindest bis zum Beginn der neuen Hauptrunde noch im Hinterkopf herumspukt. Die Düsseldorfer EG steht nach drei Jahren mit Christof Kreutzer auf der sportlichen Kommandobrücke wieder einmal vor einem Neustart. Das Verpassen der Play-offs in der Spielzeit 2016/17 hat für einen Umbruch beim achtmaligen Deutschen Meister gesorgt. „Die Veränderungen in der Kaderstruktur haben aber nicht nur etwas mit dem Trainerwechsel zu tun. Mir ist wichtig, dass noch einmal deutlich wird, dass ein größerer Umbruch alternativlos war“, sagt Geschäftsführer Stefan Adam.
Der 44-Jährige ist an der Brehmstraße in sein zweites Jahr gestartet. Zwischen strukturellen Veränderungen und einer neuen Ausrichtung im sportlichen Bereich mit Mike Pellegrims an der Bande und Niki Mondt als Sportlichem Leiter hat sich Adam in den vergangenen Wochen und Monaten kaum Zeit zum Erholen genommen. „Vielleicht klappt das noch vor dem Saisonstart“, sagt er. Aber viel Zeit zum Durchschnaufen ist so oder so weiterhin nicht. Denn bei der DEG gilt: „Viele Problemfelder werden sich nicht in einem oder zwei Jahren endgültig lösen lassen. Der Gesamtprozess benötigt Zeit“, wie Adam erklärt.
Zwei Jahre mit Halbfinal- und Viertelfinalteilnahme hatten Begehrlichkeiten geweckt, bei den Fans und den Gesellschaftern. Was folgte, war ein elfter Platz und kollektive Enttäuschung, die alles auf den Prüfstand brachte. In Mike Pellegrims glauben die Verantwortlichen, den Richtigen ins Boot geholt zu haben, um schnellstmöglich wieder ein Eishockey zu präsentieren, das die Fans in ähnlicher Weise verzückt wie in den beiden erfolgreichen Kreutzer-Jahren. „Die Philosophie des neuen Trainers entspricht dem, was wir uns bei der DEG alle vorstellen. Wir möchten attraktives Eishockey spielen und die Mannschaft soll einen hohen Grad an Identifikation bieten, sowohl durch ihren gesamten Charakter als auch durch die einzelnen Typen“, sagt Adam.
An der Tatsache, dass Spitzenclubs wie München, Mannheim oder Köln bereits in der Vergangenheit mit mehr Talent aufwarten konnten als die DEG, hat sich nichts geändert. „Mit viel Herz, Teamgeist und guter Physis können wir gegenüber den Spitzenteams hoffentlich einiges an individueller Klasse ausgleichen“, erklärt der ehemalige Handballprofi, der sich im Eishockeysport immer besser zurechtfindet und in seinem zweiten Jahr keinen größeren Druck in Bezug auf seine Person verspürt.
Stefan Adam ist es wichtig zu betonen, dass bei der DEG in der Vergangenheit nicht alles schlecht war. „Manche Dinge waren aber einfach vorher gar nicht da“, erklärt der Geschäftsführer, ohne ins Detail zu gehen. Und deshalb sei das „Setzen von Zwischenzielen wie zum Beispiel im Bereich der Vermarktung derzeit sicherlich die einzig richtige Strategie. Abgesehen davon benötigen wir wieder stärkeren Rückenwind durch positive sportliche Erlebnisse mit unserem Team. Ich bin jedenfalls hochmotiviert“, sagt Adam. Wenn das Team dies ab September auch unter Beweis stellen kann, ist zumindest eine Voraussetzung für eine sportlich zufriedenstellende Saison geschaffen. Funktioniert der Neustart mit Mike Pellegrims nicht, dürfte auch der Druck auf Adam wachsen.