Feldhockey DHC-Quartett mit großen Ambitionen

Sara Strauss, Lisa Nolte, Lilly Stoffelsma und Sophia Schwabe vom DHC fahren zur U21-Weltmeisterschaft im Feldhockey.

Die U21-Nationalspielerinnen des DHC (v.l.): Sara Strauss, Lisa Nolte, Lilly Stoffelsma und Sophia Schwabe.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Sophia Schwabe ist vor einem knappen Jahr nicht etwa zum Düsseldorfer Hockey Club gewechselt, weil die Vereinsfarben Rot-Blau so schön sind oder weil Oberkassels Café-Szene so anziehend ist. „Ich trainiere hier mit richtig starken Spielerinnen und kann mich auf hohem Niveau messen“, begründet die 18-Jährige ihren Wechsel von Duisburg nach Düsseldorf. „Das sind andere Perspektiven als ich sie noch in Raffelberg hatte. Hier kann ich mich sportlich weiter entwickeln.“ Damit nicht genug: „Ich habe mit dem Wechsel eine unglaublich lustige, neue und verrückte Mannschaft kennengelernt und meinen ersten Deutschen Meistertitel bei den Damen gefeiert.“

Auf solche Erlebnisse hoffen viele junge Spielerinnen, die es an den Seestern zieht. Die Meisterschaftserfolge der vergangenen Jahre in der Halle und auf dem Feld haben die Attraktivität des DHC weiter steigern können. Da Geld im deutschen Damenhockey kaum ein Lockmittel ist, müssen sportliche Triumphe her. Wer sich in der Region als Talent einen Namen macht, wird schnell mit den Oberkasselern in Verbindung gebracht.

Aber nicht jedes Juwel kommt unter. Sophia Schwabe öffneten sich schnell die Vereinstüren, weil sie Stürmerin ist, eine mit gutem Auge obendrein. „Wäre ich Verteidigerin, hätte mich der DHC wohl nicht angesprochen. Unsere Defensive ist eine richtige Wand.“

Zu den Jungen, die die Offensive weiter stärken sollen, gehören neben dem Küken Sophia Schwabe drei weitere Hoffnungsträgerinnen. Teil des Quartetts, das im Dezember in den Flieger zur U21-Weltmeisterschaft (5. bis 16. Dezember) steigt, ist Lilly Stoffelsma (19). „Dass man so viel rumkommt, ist ein cooler Nebeneffekt. Wer weiß, wann wir noch einmal die Möglichkeit haben werden, nach Südafrika zu kommen“, sagt die offensive Mittelfeldspielerin, deren Markenzeichen Aggressivität und schnelles Umschaltspiel sind. Die gebürtige Rheydterin ist dank familiärer Atmosphäre im Klub drei Jahre nach dem Vereinswechsel zur Düsseldorferin mutiert. „Ich fühle mich in der Stadt und im DHC wie zu Hause.“

Sara Strauss verkörpert das, was man im Fußball eine „Knipserin“ nennt. In 50 Jugendländerspielen traf die 19-Jährige 48 Mal. „Die Quote spricht für sich“, sagt Sophia Schwabe über ihre Mitspielerin. „Sara ist torgeil. Sobald der Ball im Kreis ist, zieht sie ab und geiert auf den Nachschuss.“ Sara Strauss ist ein Grund, weshalb der Nationalmannschaftsjahrgang 2002 bei Jugendländerspielen noch ungeschlagen ist.

Lisa Nolte (20) ist die abgeklärteste der vier, auf dem Spielfeld und daneben. „Sie strahlt enorm viel Ruhe aus“, urteilen die anderen. „Sie kann das Spiel lesen, weiß, in welchen Raum sie wann spielen muss. Sie kann schlagen, schlenzen und schrubben, mit Vorhand wie mit Rückhand.“ Mit 65 Jugendländerspielen kann Lisa Nolte die meisten internationalen Einsätze unter den Düsseldorfer WM-Teilnehmerinnen vorweisen. Für das Turnier ist sie gedämpft optimistisch: „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken, hoffentlich bis zum Tag des Endspiels. Aber natürlich wollen wir den WM-Titel.“

Wenn der DHC dauerhaft in der Bundesligaspitze mitspielen wolle, sei er auf erstklassige Talentförderung angewiesen, betont Teammanager Niels Maisch. „Wirtschaftlich befinden wir uns zwar im oberen Drittel der Damen-Bundesliga. Mit dem Club an der Alster, Mannheim und RW Köln können wir aber nicht mithalten.“ Was guten Nachwuchs anzöge, seien exzellente sportliche Perspektiven, Unterstützung bei der beruflichen Ausbildung sowie mit Nico Sussenburger und Mark Spieker das, so Maisch, „beste Trainerduo der Liga“.