Die DEG hat das kleinste Team der Liga

Nur Iserlohn hat eine Mannschaft, die im Schnitt leichter ist als das Kreutzer-Team. Rönnberg und Conboy werden dagegen halten.

Foto: Häfner

Düsseldorf. Seit dieser Woche ist die Düsseldorfer EG nahezu komplett auf dem Eis. Auch die zwischenzeitlich verletzten Stürmer Niki Mondt (Rippenbruch) und Christoph Gawlik (Muskelfaserriss) sind seit Dienstag im Mannschaftstraining an der Brehmstraße. Lediglich Travis Turnbull wartet weiter in den USA auf die Geburt seines Kindes. Für den Rest des neuen DEG-Kaders wird es beim morgen beginnenden Trainingslager in der Schweiz zum ersten Mal ernst, wenn von Samstag an vier Testspiele in sieben Tagen anstehen. Erst dann wissen die Trainer Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter, wo ihr Team steht.

Bis dahin hilft nur ein Blick auf die Zahlen, um die neue DEG mit dem Rest der Deutschen Eishockey Liga zu vergleichen. Und ein Umstand sticht dabei sofort ins Auge: Die DEG ist klein und leicht. Das überrascht mit Blick auf Spieler wie Tim Conboy (1,88 Meter/102 Kilogramm), Bernhard Ebner (1,88/92) und Joonas Rönnberg (1,92/99). Doch trotz der drei Abwehrspieler fehlt es den Düsseldorfern an Größe. Vor allem im Sturm. Lediglich Eduard Lewandowksi (1,87) ist größer als 1,85 Meter. Der Rest ist teils deutlich kleiner. Acht der 17 Stürmer sind gar unter 1,80. So ist die DEG mit durchschnittlich 1,81 Meter das kleinste Team der gesamten Liga.

Zudem ist die Mannschaft auffallend leicht. 83,53 Kilogramm lautet der Durchschnittswert des 30-Spieler-Kaders. Nur Iserlohn (83,24) ist noch etwas leichter. Teams wie Nürnberg (89,22) und Köln (88,81) bringen deutlich mehr auf die Waage. Das muss nicht zwingend ein Problem sein, fordern Kreutzer und Abstreiter von ihrem Team doch ohnehin meist die spielerische Lösung. Selten gewann die DEG in der Vorsaison ein Spiel rein über den Kampf.

Mit Blick auf pfeilschnelle Leute wie Alexander Preibisch und Techniker wie Rob Collins, Ken-André Olimb sowie Norm Milley sollte auch nach dem Abgang von Michael Davies genug spielerisches Potenzial vorhanden sein, um die fehlende Größe und Schwere zu kompensieren. Oder die des Gegners sogar für die eigene Spielweise zu nutzen. Anders könnte das in den Play-offs aussehen, wenn die Spiele enger und körperlicher werden. Wenn vor dem Tor und in den Ecken (noch) mehr gearbeitet wird und mehr „dreckige“ Tore fallen.

Bereits in der Vorsaison waren es nach knapp drei Treffern im Schnitt in der Hauptrunde (157 Tore in 52 Spielen) in den Play-offs plötzlich nur noch 2,3 (28 in zwölf). In keinem der fünf Halbfinalspiele gegen Ingolstadt trafen die Rot-Gelben mehr als zwei Mal. Zudem ist jetzt auch noch Andreas Martinsen (1,90 Meter/100 Kilogramm) weg, einer der wenigen, die sich vor dem Tor behaupten, Pucks abfälschen und auf Nachschüsse gehen konnten. Dasselbe gilt für Alexander Thiel. Auch der mit 1,86 Metern zweitgrößte Stürmer der Vorsaison ist nicht mehr da. Weil Kreutzer das weiß, hat er in Gawlik, Lewandowski und Chris Minard drei Spieler geholt, die in diese Rolle schlüpfen könnten. Vor dem eigenen Tor hat sich ebenfalls ein großer und schwerer Mann verabschiedet. Shawn Belle (1,90/105) hat seine Karriere beendet. Dafür kam Joonas Rönnberg. Irgendwie ist Tim Conboy ja auch eine Art Zugang. Zumindest in der Abwehr dürfte es trotz all der Zahlen keine körperlichen Nachteile geben.