Fortuna Düsseldorf Die Wandlung von Kevin Akpoguma
Als Außenverteidiger war der Junioren-Nationalspieler ein Wackelkandidat. Jetzt ist der 21-Jährige im Zentrum eine Konstante im Spiel der Fortuna. Am Sonntag setzt er auf den Vorteil, zuhause antreten zu dürfen.
Düsseldorf. Für Kevin Akpoguma ist es eine große Auszeichnung. Friedhelm Funkel setzt eigentlich im Abstiegskampf vor allem auf gestandene und erfahrene Spieler wie Alexander Madlung, Oliver Fink, Axel Bellinghausen oder Adam Bodzek. Der 21 Jahre alte Verteidiger wird der jüngste Fortune sein, der am Sonntag gegen den FSV Frankfurt auf dem Platz steht.
„Wir wissen genau, worum es geht“, sagt Akpoguma und zeigt auch im Interview, dass er als Junioren-Nationalspieler über einige (internationale) Erfahrung verfügt. „Es ist ein absolutes Endspiel. Und positiv für uns ist, dass wir mit den Fans im Rücken antreten dürfen.“ Vor allem das Selbstvertrauen dürfte laut dem 21-Jährigen deutlich besser ausgeprägt sein als bei den vergangenen Auswärtsspielen. Dass er und seine Kollegen auch in Duisburg die ersten Minuten verpennt haben, kann sich Akpoguma nicht erklären, aber das werde gegen die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Frankfurter ganz sicher nicht der Fall sein. „Wir werden von Anfang an brennen.“
Das ist dem Jung-Nationalspieler zu Beginn dieser Saison nicht gelungen. Nach einer sehr überzeugenden Vorbereitung enttäuschte Akpoguma bei allen seinen Auftritten in den Pflichtspielen — als Außenverteidiger. Bis ihn Funkel als Ersatz für den damals am Rücken verletzten Alexander Madlung aufbot. Der von Hoffenheim bis Juni 2017 ausgeliehene Abwehrspieler zeigte auf dieser Position, wie wichtig er sein kann. Als Madlung wieder fit war, spielte Akpoguma weiter. Er verdrängte Kapitän Haggui aus der Mannschaft, als dieser noch nicht verletzt war. Inzwischen gibt es keine Diskussion mehr, Kevin Akpoguma ist gesetzt und könnte auch in der kommenden Saison mit seiner (Antritts-)Schnelligkeit und seiner Zweikampf- und Kopfballstärke ein Eckpfeiler einer neuen Fortuna sein — in welcher Liga auch immer.
Doch jetzt gilt seine Aufmerksamkeit ganz dem Spiel am Sonntag gegen Frankfurt. Ein Kompliment für die eigene Leistung kann Akpoguma nicht so recht einordnen. „Ich haben mein Spiel nicht großartig geändert, ich gebe von Anfang an Gas und versuche jeden Zweikampf zu gewinnen“, sagte der Profi mit den nigerianischen Wurzeln. „Die eigene Leistung muss jetzt völlig im Hintergrund der Betrachtung stehen. Ich spiele lieber schlecht und hole drei Punkte, als zu glänzen und dabei zu verlieren.“
Nach dem Spiel in Duisburg hat Akpoguma das Gespräch mit den Fans am Zaun im Wedaustadion beeindruckt. „Die haben uns genau gesagt, was sie von uns erwarten und sehen wollen.“, erklärte Akpoguma. „Aber von uns geht auch keiner in ein Spiel mit dem Vorsatz, nicht alles geben zu wollen.“ Die Fans werden ihn an diesen Aussagen messen können.
Der Blick auf die Konkurrenz verbietet sich in Akpogumas Augen. „Wir sind immer noch Tabellen-15., und wenn wir unsere Punkte holen, können die anderen machen, was sie wollen. Dann sind wir trotzdem vor den anderen.“
Während Akpoguma in diesem Endspiel seinen Platz in der ersten Elf sicher hat, muss ein anderer Youngster wohl wieder aus der Startformation weichen. Marcel Sobottka (22 Jahre) ist sozusagen Verfügungsmasse im Mittelfeld. Da Oliver Fink nach dessen Verletzung in die Mannschaft zurückkehrt, wäre eine Formation mit Sobottka nur dann denkbar, falls Kerem Demirbay in die Spitze rückt und Fink den offensiven Part im Mittelfeld übernimmt. Das wäre durchaus denkbar, da in Joel Pohjanpalo (gesperrt) und Nikola Djurdjic (verletzt) zwei zentralen Spitzen ausfallen werden.
Auf den Flügeln wird der dynamischere Charis Mavrias den Vorzug vor Ihlas Bebou erhalten, und Axel Bellinghausen auf links agieren, weil Sercan Sararer ebenfalls verletzt zuschauen muss. Interessant ist die Tatsache, dass Funkel mit Mathis Bolly wieder im Sturmzentrum plant — wohl nur noch nicht von Anfang an.