Düsseldorf-Marathon: Die Tempoläufer steigen bei Kilometer 30 aus
Starter aus Kenia bekommen nicht genug Geld, um starke Zeiten vorzulegen.
Düsseldorf. Von der neuen Zeitmessung haben die Teilnehmer aus Kenia beim Düsseldorfer Marathon am Sonntag herzlich wenig. Der neue Transponder übermittelt die Daten sicher, kostet keinen Pfand, weil er nicht zurückgegeben werden muss und wird erstmals bei einem Marathon in Deutschland eingesetzt.
Einen neuen Streckenrekord werden aber auch die neuen Klettband-Chips nicht vermelden können. "Wir haben das Budget diesmal nicht für Starläufer aus Afrika verwendet", erklärt Jan Winschermann.
Der Veranstaltungs-Chef hat dennoch Afrikaner eingeladen und muss diese auch bezahlen. Doch die Läufer, die sich in der innerafrikanischen Rangliste der besten Langstreckler nicht unter den ersten 200 befinden, waren preisgünstig zu haben. Sie haben eine besondere Aufgabe: Sie sollen bis Kilometer 30 Tempo für die europäischen Kollegen laufen. Denn die benötigen eine gute Zeit, um die Norm für die Marathon-EM (2:32 Stunden) in Barcelona zu schaffen.
Aber wenn die Afrikaner einfach weiter laufen? "Das machen die schon nicht", erklärt Winschermann. "Denn dafür werden sie nicht bezahlt."
Immerhin sind diese Läufer normalerweise immer noch schneller als der beste deutsche Läufer im Feld der wohl insgesamt gut 15000 Starter und Starterinnen. Aber vielleicht kann Falk Cierpinski in die großen Fußstapfen seines Vaters und Olympiasiegers Waldemar treten, der in Montreal und Moskau (1976 und ’80) jeweils Gold gewonnen hatte.
Carsten Eich war im Jahr 2004 der letzte Sieger aus Europa. Topfavorit bei den Herren ist Dmytro Baranowsky. Der Ukrainer hat den traditionsreichsten Marathon Asiens im japanischen Fukuoka gewonnen.
Bei den Frauen konzentrieren sich die deutschen Hoffnungen vor allem auf Melanie Kraus. Die Siegerin in Düsseldorf im Jahre 2008 hat ebenfalls starke Konkurrenz von Läuferinnen, die in der jüngsten Vergangenheit große Läufe für sich entscheiden konnten. Die Norwegerin Kirsten Melkevik Otterbu gewann kürzlich in Stockholm und in Bergen.
“ Im Internet gibt es weitere Informationen. Auch eine Anmeldung ist bis Samstag (Rheinterrassen) immer noch möglich. Tel: 0211-610190-0