Ein Tempomacher für die Asse
Der beste Düsseldorfer André Pollmächer soll die schnellen Afrikaner ziehen.
Düsseldorf. Lokalkolorit herrscht am Sonntag beim Metro Group Marathon, auch wenn die einheimischen Läufer vom Leistungsvermögen her nicht in die Phalanx der Kenia-Asse eingreifen können. André Pollmächer (RheinMarathon) wird es zumindest 21 Kilometer versuchen, denn der schnellste Düsseldorfer ist als Tempomacher vorgesehen. Erst im April wurde der 28-Jährige in 64:16 Minuten deutscher Meister im Halbmarathon. „Bei diesem Lauf habe ich gesehen, dass ich noch Reserven habe. Darum bin ich zuversichtlich, dass ich lange genug im Rennen bleibe, damit Top-Zeiten gelaufen werden können“, sagt Pollmächer, der mit dem Sieg beim 10 000-Meter-Europacup 2007 in Ferrara seinen bisher größten Erfolg feierte.
Den wird er am Wochenende nicht wiederholen können, denn die Kenia-Asse laufen in einer anderen Liga. Pollmächers Marathon-Bestzeit liegt bei 2:13,09 Stunden. Der schnellste im Feld ist Stephen Kiogora. Die Bestzeit des 36-Jährigen ist 2:08,24 Stunden. Sein schärfster Rivale auf den Sieg in Düsseldorf wird Chala Lemi sein. Der Äthiopier kann mit 2:08,49 Stunden ebenfalls ein Top-Bestzeit vorweisen. Dies sind nur zwei der Leichtathleten, die Antrittsgeld kassieren. Insgesamt sind es 250 000 Euro, die den Spitzenläufern zukommen.
Ein besonderes Augenmerk gilt auch Marathon-Neuling Jan Fitschen (TV Wattenscheid) und dem Österreicher Günther Weidlinger, der durchaus im Stande ist eine Zeit von 2:10 Stunden zu laufen. Der 33-Jährige hält acht Freiluft-Landesrekorde und zwei Hallenbestzeiten von 1500 Meter bis zum Marathon. „Wenn es zu warm wird, ist es für uns Europäer schwierig, eine Top-Zeit zu laufen.“ Die österreichische Olympia-Norm für London 2012 (2:14 Stunden) will Weidlinger unterbieten. „Die Zeit ist machbar. Wenn es nicht so warm ist, auch zwei Minuten schneller.“