Fußball: Dennis Dowidat hat es geschafft

17-jähriger Düsseldorfer geht bei der Weltmeisterschaft der U 17 in Korea auf Torejagd.

Düsseldorf. Es war das bisher aufregendste Erlebnis seiner noch jungen Karriere. Und Dennis Dowidat nutzte die große Bühne, um die Fußball-Fachwelt von seinem Können zu überzeugen. Zumindest diejenige, die die U17-Weltmeisterschaft in Korea mit Interesse verfolgt. Im ersten Gruppenspiel gegen Kolumbien (3:3) schlug die große Stunde des 17-jährigen Blondschopfes. Nachdem Dowidat bei seinen vorigen 16 Einsätzen im DFB-Dress nur ein einziger Treffer gelang, traf der gebürtige Düsseldorfer bei seiner WM-Premiere gleich doppelt. Mit einem herrlichen Schuss aus spitzem Winkel glich der ehemalige Fortune, der seit drei Jahren für Borussia Mönchengladbach auf Torejagd geht, zunächst die Führung der Südamerikaner aus, um nach dem Seitenwechsel auf Vorarbeit von Bayern Münchens Toni Kroos zum 3:1 abzustauben.Zum Sieg reichte es für Dowidat und Co. am Ende dennoch nicht, weshalb auch der deutsche Held der Partie nicht rundum zufrieden war. "Zwei Tore im ersten Spiel bei einer WM sind natürlich ein tolles Erlebnis. Aber ich hätte die Treffer ganz ehrlich liebend gerne gegen einen Sieg eingetauscht", so Dowidat. Auch wenn die Enttäuschung kurz nach dem Schlusspfiff groß war, steht eines fest. Mit Leistungen wie der gegen Kolumbien kommt Dowidat seinem Traum vom Fußball-Profi einen Schritt näher. Der mit einer glänzenden Technik und Übersicht ausgestattete Offensivakteur ordnet seinem Hobby mittlerweile beinahe alles unter. Dowidat verließ in der vergangenen Saison Elternhaus und Schule in Oberbilk und wohnt nun im Internat seines Vereins inmitten des Borussiaparks, in dessen Nähe sich auch seine neue Schule befindet. Das spart vor allem Fahrtzeit, die das Talent unter anderem dazu nutzt, im klubeigenen Kraftraum an den Schwächen im physischen Bereich zu arbeiten. Bisher hat sich diese Entscheidung ausgezahlt. Dowidat zählt tatsächlich zu den Privilegierten, die das WM-Abenteuer "Korea" in vollen Zügen genießen dürfen. "Hier ist alles absolut professionell. Bundestrainer Heiko Herrlich überlässt wirklich nichts dem Zufall", schwärmt der in Mittelfeld und Angriff flexibel einsetzbare Kicker. Insgesamt 18 Personen umfasst die Delegation, die der DFB nebst Spielern nach Asien entsandte. Unter ihnen befindet sich neben Ärzten und Psychologen sogar ein eigener Mannschaftskoch. Dowidat, der seit nunmehr sechs Wochen beinahe ununterbrochen bei der Nationalmannschaft weilt, kann sich somit ganz auf das Wesentliche konzentrieren. "Wir brauchen hier niemanden zu fürchten", sagt der Sohn des Ex-BV´ers Jürgen "Stalla" Dowidat mit dem Selbstvertrauen eines Doppeltorschützen. Auch die klimatischen Bedingungen nicht, die den Aktiven sichtbar zu schaffen machen. "Das Wetter ist tropisch und haut ganz schön rein, wird uns aber auch nicht aufhalten können", so Dowidat weiter. Den Beweis dafür können er und seine Teamkollegen bereits morgen antreten. Dann steht das zweite Gruppenspiel gegen Ghana auf dem Programm. Zwei weitere Tore von Dowidat und das deutsche Team wäre dem ersten Etappenziel, die Vorrunde zu überstehen, ein großes Stück näher gekommen.