Oliver Hampel, Marco Nikolic, Asim Kus, Oliver Thederahn - bei der Wahl der Neuzugänge legte Trainer Frank Zilles Wert auf fußballerische Qualität. Das Quartett wird wie Sven Steinfort am Sonntag in Baumberg auch gleich zur Startelf zählen. Die jungen Max Dammer und Dennis Lichtenwimmer bringen vor allem Tempo mit, müssen sich aber gedulden. Gleiches gilt für Torhüter Jonas Agen, der im Kampf um die Nummer eins verletzungsbedingt zurückgeworfen wurde. Der aus Bayern gekommene Damian Kandorra ist eine solide Alternative für den Abwehrbereich, mehr aber nicht.

Die TuRu spielte oft. Und dennoch blieb die Belastung erträglich, da fast immer der komplette Kader zur Verfügung stand. Das Bemühen, in spanischer Manier mit Kurzpassspiel lange in Ballbesitz zu bleiben, war zu erkennen. In den Spielen gegen höherklassige Konkurrenz (Wuppertal 2:3, Rot-Weiß Essen 2:2, VfB Speldorf 2:0) ließ die TuRu keinen Klassenunterschied erkennen.

Um das Mittelfeld wird die TuRu ligaweit beneidet. Stephan Bork lief schon in den Tests zur Höchstform auf. Neben ihm komplettiert Ex-Profi Oliver Hampel die edle Doppel-Sechs. Auf den Flügeln gehören Oliver Thederahn (links) und Marco Nikolic (rechts) ebenfalls zu den Besseren ihres Fachs. Da ist es fast schon unerheblich, ob nun Sebastian Schweers oder Asim Kus den zentralen Part in der offensiven Dreierreihe einnehmen. Im Abwehrbereich stünde der TuRu ein weiterer Innenverteidiger von Format neben Bernd Willems gut zu Gesicht. Hier sind die Alternativen nicht ganz so hochwertig.

Ob Frank Zilles es hören will oder nicht - sein Team zählt zu den großen Favoriten für den Aufstieg in die NRW-Liga. Der Kader erscheint fußballerisch und in der Breite gegenüber dem Vorjahr verbessert. Angesichts der starken Konkurrenz - wie Uerdingen und Ratingen - werden sich die Oberbilker jedoch strecken müssen. Nur wenn es dem Trainerteam gelingt, die internen Konkurrenzsituationen in Mittelfeld und Angriff bis zum Schluss in positive Energie umzuwandeln, kann die TuRu ein Wort um den Aufstieg mitsprechen.