Fußball: Tabellenführer Rather SV geht mit Respekt ins Derby
RSV-Trainer Schmitz trifft auf Ex-Spieler. Michael Kirschner verlässt den TSV Eller.
Düsseldorf. Ihre Platzanlagen liegen nur wenige Kilometer auseinander und sie spielen mit ihren ersten Mannschaften in einer Liga. Dennoch scheinen den Rather SV und die SG Unterrath derzeit Welten voneinander zu trennen. Der RSV führt die Tabelle in der Fußball-Bezirksliga an, der SGU steht das Wasser als Vorletzter bis zum Hals. Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen vor dem Derby am Sonntag in Unterrath also kaum sein.
Dennoch blickt man dem Prestigeduell auf Seiten des favorisierten RSV mit „gesundem Respekt“ entgegen. „Die letzten Derbys gingen meist an Unterrath“, erinnert sich Christian Schmitz zurück, der vielleicht auch deshalb im Sommer mit Matthias Schleicher, Pascal Wenders, Sven Wotzke und Tibor Seresi gleich vier Kicker von Unterrath nach Rath lotste.
Zudem hat Raths Trainer einen weiteren Fakt ausgemacht, warum die Partie gegen den Nachbarn keinesfalls zum Selbstläufer wird. „Ich kenne sieben Spieler, die ich irgendwann einmal aussortiert habe und die jetzt für die SGU spielen. Die Jungs werden alles daran setzen, eine sportliche Antwort zu geben“, sagt Schmitz weiter.
Ob die Brüder Bekim und Kurtish Dzeladini oder ein wieder genesener Hakan Simsek aus der Vergangenheit wirklich so viel positive Energie für diese Partie ziehen können, um eine Überraschung zu landen, wird sich zeigen. „Die Jungs sind auf jeden Fall extrem heiß“, verspricht SGU-Coach Volker Alsleben, der seinen Blick bereits über das Wochenende hinaus gerichtet hat.
„Nach Rath bekommen wir Gegner unserer Kragenweite. Bis zum Winter wollen wir noch mindestens drei Siege holen“, sagt Alsleben. In der Pause soll die SGU dann ein „Facelifting“ erhalten. Mit einigen namhaften Spielern steht der Trainer bereits in Kontakt. „Wir brauchen mehr Erfahrung“, kündigt Alsleben Verstärkungen an.
Mit einer überraschenden Nachricht wartete der TSV Eller 04 drei Tage vor dem Heimspiel gegen den FC Büderich auf. Wie der Abteilungsleiter Detlef Völkel verkündete, gehen der Verein und Trainer Michael Kirschner nach der Partie getrennte Wege. Kirschner bat den Vorstand laut Aussage des Klubs unlängst um vorzeitige Auflösung seines bis 2015 gültigen Vertrags, um eine andere Herausforderung anzunehmen.
Dem kommt der TSV nun nach und möchte spätestens Ende Oktober den Nachfolger präsentieren. Als Interimstrainer agiert ab Montag Kirschners Assistent Dirk Schmitt. Gegen Büderich muss Kirschner auf Marvin Bell (5. gelbe Karte) und Patrick Zaremba (Urlaub) verzichten.
Mit großem Selbstvertrauen empfängt der zuletzt stark auftrumpfende Aufsteiger FC Maroc (6.) am Sonntag die Reserve des TuS Bösinghoven (5.) zum Verfolgerduell. „Das wird ein interessantes Spiel, auf das ich mich freue“, sagt Trainer Mohya Yasir. Auch wenn es für seine Elf zuletzt sehr gut lief, hält Yasir seine Schützlinge auf dem Boden. „Es ist immer noch eine Ehre für uns, in dieser Liga spielen zu dürfen. Ziel bleibt der Klassenerhalt.“
Um diesen muss Schwarz-Weiß 06 nach den bisherigen Leistungen in dieser Spielzeit offenbar bangen. Nach dem schwachem Auftritt gegen den BV 04 soll nun ausgerechnet gegen den Tabellenzweiten SSV Bergausen Wiedergutmachung betrieben werden. Bei Agon 08 versucht man den Schwung nach dem 5:1-Erfolg über den SV Hösel mit in das Heimspiel gegen den SC Reusrath zu nehmen. Mit einem Sieg könnten die Mörsenbroicher dann die Abstiegsränge verlassen.