Fußball: Wersten siegt im Derby
Düsseldorf. Der BV04 zeigt eine traurige Vorstellung beim 0:3. Nur drei Spieler wollen bleiben.
Düsseldorf. Carlos Carulla hat in seiner Trainerlaufbahn schöne Zeiten erlebt. Als Coach der C-Junioren der Fortuna lehrte er Teams wie Bayer 04 Leverkusen, Borussia Dortmund oder Schalke 04 regelmäßig das Fürchten. Das ist jedoch einige Jahre her.
Inzwischen ist aus dem einst erfolgreichen Jugendtrainer ein trauriger und resignierender Seniorencoach geworden, der sich auch gestern wieder fragen musste, warum er seine kostbare Freizeit noch auf dem Sportplatz vergeudet. Nach der sang- und klanglosen 0:3-Derbyniederlage in Wersten streben Carulla und sein Team schnurstracks dem Abstieg in die Bezirksliga entgegen.
Doch außer dem Trainer scheint sich auf Seiten der Derendorfer kaum jemand darum zu scheren. "Es scheint, als ob die meisten Spieler mit ihren Gedanken schon woanders sind", meinte Carulla nach dem indiskutablen Auftritt seiner Mannschaft. Diese äußerte sich am Donnerstag vor dem Derby zu ihren Zukunftsplänen.
Das Ergebnis: Ronny Frings, Riccardo Garcia-Torras und der derzeit verletzte Matthias Fenster können sich unter Umständen einen Verbleib beim finanziell klammen BV vorstellen. Der Rest versucht sein Glück in der kommenden Saison woanders.
In der Verfassung von Sonntag können sich nahezu alle BV-Kicker im Sommer auf der Rheinwiese nach einer neuen Spielgemeinschaft umschauen. Denn was die Derendorfer in Wersten boten, hatte streckenweise nicht mal Kreisliga-Format.
Das mit einem teilweise zehn Metern hinter den Manndeckern agierenden Libero verteidigende Team von Frank Moeser zelebrierte auch keinen Fußball der hinreißenden Art. Aber die Gastgeber zeigten die im Abstiegskampf nötigen Tugenden. Die Moeser-Elf erarbeitete sich Feldvorteile und ein Chancenübergewicht.
Osei Opoku brachte Wersten 1:0 (39.) in Führung. Auch das 2:0 (70.) ging auf das Konto des im Winter verpflichteten Angreifers. Der BV hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben und trabte den Hausherren nur noch hinterher. So durfte auch Simo Schmale noch einmal ungestört zum 3:0 einschießen.