Die Giants in der Zwickmühle

Für die Erteilung der Lizenz braucht der Verein Sponsoren, die jedoch rar gesät sind.

Düsseldorf. Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova geht in diesen Tagen einer hochphilosophischen Frage nach: "Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?" Auf diesen Nenner lässt sich das Ringen der Verantwortlichen um eine Spiellizenz für die kommende Saison in der Basketball-Bundesliga bringen. Der Lizenzausschuss möchte unterschriebene Sponsorenverträge sehen (bis 15. Mai und endgültig bis 30. Juni).

Die städtische Sportagentur allerdings setzt beispielsweise für ihre vereinbarte Sonderzahlung von rund 500.000 Euro in der kommenden Saison als Bedingung, dass die Giants eine BBL-Lizenz erhalten. "Da beißt sich die Katze in den Schwanz", sagt Di Padova. Gleichzeitig halten sich die anderen Geldgeber mit festen Zusagen zurück, so lange der Klassenerhalt nicht gesichert ist.

Darunter sind offenbar jedoch auch jene Sponsoren, die sich bei der ersten Präsentation im Apollo-Theater vor rund zwei Jahren noch feiern ließen, sich gegenseitig auf die Schultern klopften und eine Unterstützung des Projekts für drei Jahre zusagten. Di Padova versucht eine Erklärung: "Auch an diesen Unternehmen ist die Krise nicht spürlos vorübergegangen, und deshalb wird jetzt neu beurteilt und hinterfragt." Der GmbH nutzt das wenig. "Wir sind auf Hilfe angewiesen, sonst gibt es hier keine Basketball-Bundesliga."

Das Heimspiel am Samstag gegen die Artland Dragons (19.55 Uhr, live in Sport1) könnte womöglich der drittletzte sportliche Akt in der Geschichte der Giants Düsseldorf sein. Das abstiegsgefährdete Team, das wieder ohne Kapitän Gordon Geib (Wadenprellung) auflaufen muss, lasse sich indes wenig vom unruhigen Umfeld beeinflussen. "Das liegt auch nicht in unserer Hand", sagt Trainer Hansi Gnad. Dafür aber der sportliche Erfolg: Zwei Siege aus den letzten drei Saisonspielen müssten die Giants jetzt holen, glaubt Gnad, um recht sicher die Klasse zu halten.

Dass dies ausgerechnet am Samstag gegen den Pokalsieger von 2008 gelingt, ist eher unwahrscheinlich. Auch wenn es für jeden einzelnen Akteur ebenfalls um einen Arbeitsplatz geht, denn alle Verträge laufen zum Saisonende aus. "Da muss sich jeder mit guten Leistungen empfehlen, ob für einen Job woanders oder hier", sagt Gnad.

Letzteres liegt wiederum an Di Padova, der sich mittlerweile auch im Ausland nach einem - vielleicht rettenden - Namenssponsor umschaut. Die Dringlichkeit der Sache kann er in allen Gesprächen jetzt immerhin auch mit dem Schreiben des Lizenzausschusses beweisen.