Entlassung: Kuczmann muss gehen
Der Trainer der Giants konnte zuletzt nur eines von zehn Spielen in der Bundesliga gewinnen.
Düsseldorf. Nach jeder der knappen Giants-Niederlagen in dieser Saison drehte sich der Strudel schneller und hat jetzt Trainer Achim Kuczmann verschluckt. Am Montag hatte Geschäftsführer Claudio Di Padova auf WZ-Nachfrage geantwortet: "Ja, noch ist Achim Kuczmann unser Trainer."
Noch. Seit Mittwoch Nachmittag ist er es nicht mehr. Der Basketball-Bundesligist hat Kuczmann beurlaubt. Sein bisheriger Co-Trainer Hansi Gnad übernimmt und soll das Unternehmen "Klassenerhalt" möglichst erfolgreich beenden.
"Ich kenne die Mechanismen, ich musste mit dieser Entscheidung rechnen", sagte Kuczmann am Mittwoch. Er werde sich künftig nicht mehr in der Halle blicken lassen, wohl aber Kontakt zu Gnad halten. "Es ist eine Chance, weil Hansi als Hauptverantwortlicher seine Vorstellungen umsetzen und damit neue Impulse setzen kann", sagte der geschasste Trainer - und bewies damit in der Niederlage einmal mehr Stil.
"Es war eine schwere Entscheidung, aber in dieser Situation mussten wir etwas unternehmen", sagte Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova. Zwar stehen die "Giganten" nicht auf einem Abstiegsplatz und treffen noch auf Konkurrent Hagen, sie haben aber auch gegenüber den anderen Abstiegskandidaten Paderborn und Gießen das deutlich schwerere Restprogramm. Am Sonntag geht es nach Bamberg, am 3. April kommt Top-Favorit Berlin ins Castello.
Das auf drei Jahre angelegte Basketball-Projekt in Düsseldorf könnte vorzeitig scheitern, obwohl zum Abgabeschluss am 15. März auch die Lizenz für die 2. Liga (Pro A) eingereicht werden soll. Doch fraglich ist, ob die Verantwortlichen mit noch weniger Budget in die Zweitklassigkeit gehen würden. Der Trainerwechsel ist der letzte Schalthebel, den die Giants bewegen konnten. Die Frist für Spielerwechsel lief Ende Februar aus.
Der endgültige Auslöser für die Entlassung war das desolate 58:70 gegen den Mitteldeutschen BC - eine derbe Pleite. Nur ein Sieg aus den jüngsten zehn Begegnungen steht zu Buche. Die Gesellschafter Alexander Schröder-Frerkes, Martin Schirmke, Otto Reintjes und Claudio Di Padova handelten.
"Hansi Gnad kennt die Spieler und die Probleme. Finanziell ist unser Budget ohnehin mehr als ausgereizt", sagte Di Padova, der für das Heimspiel gegen Hagen am 20. März auf einen Impuls hofft: "Die Spieler müssen verstehen, worum es geht. Vielleicht wecken wir sie damit auf."