Giants gehen Erklärungen aus

Trotz der 62:78-Pleite gegen Trier bleibt Trainer Kuczmann optimistisch. Aber die 13. Niederlage gibt dazu keinen Anlass.

Düsseldorf. Trainer Achim Kuczmann reagierte schon fast trotzig - von Abstiegskampf wolle er nichts wissen. "Ich bleibe positiv. Was fehlt, sind nur Siege", sagte der Coach der Bundesliga-Basketballer von den Giants Düsseldorf nach der deutlichen 62:78-Niederlage gegen die TBB Trier.

Die Pleite im heimischen Castello wirft jedoch die Frage auf, ob Kuczmanns Team nicht doch mehr fehlt als ein Erfolgserlebnis. Gegen Trier war ein Klassenunterschied zu erkennen.

"Wenn der Gegner so eine starke Wurfquote hat, dann ist es eben unglaublich schwer, dagegen zu halten", sagte Giants-Spielmacher Gordon Geib. Über die gesamte Spieldauer brachte Trier die Gastgeber durch Körbe in den entscheidenden Phasen aus dem Konzept.

Oftmals gelangen den Gästen dabei ausgerechnet dann Punkte, wenn die Wurfuhr fast schon abgelaufen war. "Trier hat sehr, sehr gut gespielt. Wenn wir mal am Drücker waren, haben sie immer wieder getroffen", sagte Trainer Kuczmann.

Insbesondere im ersten Viertel verdeutlichte Trier seine Angriffsstärke. Angeführt vom überragenden Christopher Copeland, der sich erst kurz vor Spielbeginn einsatzfähig gemeldet hatte, überrollten die Gäste die Giants. Copeland brachte es bis zur Halbzeit auf 16 Zähler - Kuczmanns Defensive konnte ihn nicht stoppen. Auch Koko Archibong nicht, der zu allem Überfluss zur Halbzeit verletzungsbedingt ausschied. "Das hat uns sehr behindert. Danach war es nicht einfach", sagte Kuczmann.

Archibong wurde mit ausgekugeltem Finger nach Spielende ins Krankenhaus gebracht, ihm droht eine längere Verletzungspause. Ohne Archibong wurde das Dilemma der Giants sichtbar. Es fehlt ein Führungsspieler, der in kritischen Phasen das Spiel an sich reißt.

Denn so treffsicher die Gäste agierten, so unsicher präsentierten sich die Leistungsträger der Giants. Zack Whiting, Logan Kosmalski, Marc Antonio Carter und Brendan Winters enttäuschten allesamt. Einzig Brant Bailey erreichte Normalform. Ihm gelangen immerhin 19Punkte.

Trotz der 13. Niederlage im 19. Spiel und Tabellenplatz 15 bleiben die Spieler der Giants wie ihr Trainer gelassen. "Ich schaue nach oben, nicht nach unten", sagte Gordon Geib. "Es ist immer noch realistisch, was wir uns vorgenommen haben." Dass die Giants aber eine bessere Platzierung als im Vorjahr erreichen und noch einmal in Reichweite der Play-off-Plätze gelangen, erscheint nach dem desolaten Auftritt gegen Trier fraglich.

"Es ist positiv, wenn man sieht, dass wir nicht aufgegeben", sagte Kuczmann. Ohne Frage war seine Mannschaft im letzten Spielviertel auch überlegen. Zuvor war die Partie angesichts einer 22-Punkte-Führung für Trier aber schon entschieden.