Giants wollen Meister Oldenburg überraschen
Der Bundesligist steht in der Tabelle seltsam da. Grund ist das neue Punktesystem. Trainer Achim Kuczmann stört das nicht.
Düsseldorf. Die Tabelle der Basketball-Bundesliga mag sich Trainer Achim Kuczmann derzeit nicht so gerne anschauen. Denn seine Giants stehen als Zwölfter mit zwei Punkten schlechter da als die Gießen 46ers, die punktgleich mit Meister Oldenburg auf Play-off-Platz acht stehen.
Das Kuriose: Gießen hat bisher alle fünf Saisonspiele verloren, unter anderem vergangenen Sonntag in Düsseldorf.
Die Erklärung: Durch die absurde Änderung des Punktesystems im vergangenen Sommer bekommt ein Verlierer einen Punkt, der Gewinner zwei Zähler.
Kombiniert mit zahlreichen Spielverlegungen ergibt sich dadurch ein noch schieferes Bild als in den vorherigen Jahren. Trotz zahlreicher Irritationen und Proteste dürfte das nicht mehr geändert werden: Mit dem Punktesystem muss die BBL dem europäischen und deutschen Basketball-Verband folgen.
Kuczmann ficht das vor dem heutigen Spiel in Oldenburg jedenfalls nicht an: "Vor dem Allstar-Tag im Januar muss die Vorrunde komplett absolviert worden sein. Dann werden wir sehen, wo wir stehen."
Bis dahin soll es eben noch möglichst viele Siege zu bejubeln geben. Auch Freitag beim amtierenden Deutschen Meister. "Wir sind gut vorbereitet, Top-Mannschaften liegen uns ganz gut." Siehe vergangene Saison: Zuhause erst in letzter Sekunde mit 96:98 gegen Oldenburg verloren, auch im Auswärtsspiel lange mitgehalten.
Dabei könne es eher von Vorteil sein, dass der heutige Gegner im Reisestress ist, Sonntag in Berlin war, Mittwoch in Polen ("Euroleague"), Freitag gegen die Giants und am Sonntag in Bremerhaven antritt. "Vielleicht unterschätzen Sie uns ja", sagt Kuczmann, dessen Mannschaft nach dem ersten Saisonsieg die Verkrampfung im Training abgelegt habe.
"Das ist jetzt alles viel befreiter." Und nach drei Spielen auf die Tabelle zu schauen, das erübrigt sich ja ohnehin.