Peinlicher Auftritt der Giants

Schlusslicht der Bundesliga ergibt sich dem Schicksal. Zwei Fans erhalten das Eintrittsgeld zurück.

Düsseldorf. Die Niederlage beim Top-Favoriten in Berlin war durchaus zu erwarten. Die Art und Weise, wie sich die Giants Düsseldorf im achten Saisonspiel der Basketball-Bundesliga ihrem Schicksal ergaben, schockte Trainer Murat Didin: "Das war ein Desaster, so etwas darf nie und nimmer passieren."

Die Düsseldorfer waren von der "Lokomotive des deutschen Basketballs", wie Didin die Berliner bezeichnet hatte, nicht nur überrollt worden. Die Gäste wurden in der "World"-Arena auf den Gleisen zermahlen und zerdrückt, lagen zwischenzeitlich mit 45 Punkten zurück und verloren mit 47:91.

"Ich muss mich bei meiner Mannschaft und den Zuschauern für den Auftritt entschuldigen. Wir hätten mehr Widerstand und Intensität an den Tag legen müssen", gestand Murat Didin. Dabei konnte er das in Düsseldorfer Hinsicht durchaus persönlich erledigen mit der Entschuldigung - unter den rund 9000 Zuschauern in der prächtigen Berliner Halle waren genau zwei Fans der Giants.

Mannschaftsbetreuer Björn Weber zahlte den beiden anschließend im Auftrag der Giants-Delegation ihr Eintrittsgeld spontan zurück. Wohl das beste Zeichen für die Scham, die alle Gäste angesichts dieses Auftritts empfanden.

Natürlich sorgten für die sportliche Eindeutigkeit auch die Gegner, die von Beginn an exzellent trafen. Gleich im ersten Viertel landeten 14 von 16 Versuchen in der Reuse, nach dem 14:33 zur ersten Viertelpause gingen die Giants im schnellen und zielstrebigen Aufbauspiel der Berliner erst recht unter.

Die Verteidigung schwächelte, und vorne unterliefen die Ballverluste, die zu leichten Berliner Körben führten. Dass ausgerechnet der in dieser Saison kaum zum Zuge gekommene Dorian McDaniel sein bisher bestes Saisonspiel für die Berliner absolvierte, sprach ebenfalls für sich.

Trainer Murat Didin nahm hernach kein Blatt vor den Mund: "Wir haben Qualität im Team, aber es fehlt uns Einsatz und Begeisterung." Vielen fehle auch die Erfahrung in der deutschen Liga. "Wir machen zu viele Fehler, wie auch heute von Anfang an."

Der Mannschaft Qualität zuzusprechen diente auch der Verteidigung seiner eigenen Personalpolitik. Immerhin hatte er das Team zusammengestellt. Seine Forderung nach personeller Aufrüstung wurde zwar bisher noch nicht erfüllt.

Doch es gibt Anzeichen dafür, dass sich das ändert: Bereits vor dem Auswärtsspiel in Berlin begann das Aussortieren: Center Jamie Jones flog nach Vertragsauflösung zurück in die USA. Und Aufbauspieler Patrick Pope befindet sich im Probetraining.

Der US-Amerikaner spielte zuletzt für den spanischen Erstligisten Gestibercia Ciudad de Vigo. Im Schnitt erzielte er elf Punkte.