Nikita Khartchenkov: „Mit Didin ist es nicht leicht“
Die Giants durften noch keinen Sieg feiern. Nikita Khartchenkov ist optimistisch, dass es am Sonntag gegen Tübingen gelingt.
Düsseldorf. WZ: Herr Khartchenkov, wie geht es Ihnen am Tag nach Niederlage Nummer sechs?
Khartchenkov: Es ist nicht leicht, ich habe nicht gut geschlafen. Wir waren gegen Gießen dem Sieg sehr nah. Der Trainer hat uns für unseren Kampfgeist gelobt, aber verloren haben wir trotzdem. Aber wir schauen nach vorn.
WZ: Was gab den Ausschlag für die Niederlage?
Khartchenkov: Natürlich war das Spiel kraftraubend. In der Verlängerung haben wir mit Ransford Brempong und Olumuyima Famutimi zwei Spieler mit ihren jeweils fünften Fouls verloren, dann wurde es noch schwieriger.
WZ: Haben Sie trotzdem Mut getankt?
Khartchenkov: Ja, klar. Dieses Spiel war wichtig, auch wenn wir es am Ende nicht geschafft haben. Wir merken, dass wir mithalten können. Wir müssen uns jetzt noch besser einspielen. Siege werden folgen, da bin ich sicher. Der Start ist nicht geglückt, aber die Saison ist lang, wir haben noch 28 Spiele. Die Mannschaft ist neu zusammengestellt.
WZ: Kracht es schon im Team?
Khartchenkov: Nein. Trotz der Niederlagen ist die Stimmung klasse. Hier kämpft jeder, will jeder, arbeitet jeder hart an unserer Verbesserung. Alle wollen sich beweisen. Das wird sich auszahlen.
WZ: Ihr Trainer Murat Didin ist ein überaus emotionaler Trainer. Wie gehen Sie damit um?
Khartchenkov: Es ist nicht immer leicht mit Murat Didin. Ich habe das auch schon anders erlebt, aber ich denke, dass die Mannschaft diese Emotionalität braucht, das passt zu diesem jungen, willigen Team. Wir können von ihm viel lernen.
WZ: Am Sonntag kommen die Tigers Tübingen. Dürfen sich die Fans auf den ersten Sieg freuen?
Khartchenkov: Tübingen hat einen riesigen Center, er ist 2,15 Meter groß. Das könnte unser Problem werden, weil wir keinen echten Center haben. Trotzdem bin ich optimistisch. Wir können gegen Tübingen gewinnen. Und wir werden gewinnen.
WZ: Wieso sprechen Sie so gut deutsch?
Khartchenkov: Ich bin mit sieben Jahren mit meinem Vater schon nach Deutschland gekommen. Er ist Basketball-Trainer und ehemaliger sowjetischer Nationalspieler (Alexander Khartchenkov, Anm. d. Red.). Erst waren wir in München, dann in Quakenbrück. Insgesamt bin ich schon 13 Jahre in Deutschland, zwischendurch aber immer wieder auch in meiner Heimat St. Petersburg. Meine Frau kommt aus Moskau, wie Düsseldorf sind das alles Weltstädte, deshalb fühlen wir uns hier auch unheimlich wohl.
WZ: Und in der Mannschaft stehen Sie sprachlich mit deutsch oder russisch allein auf weiter Flur?
Khartchenkov: Bei uns wird englisch gesprochen. Immerhin noch nicht türkisch (lacht).