NRW Golf: Hubbelrath gelingt der große Coup

Die Golfer liegen schon aussichtslos zurück und holen sich doch noch den Titel

Die Hubbelrather Golfspieler feiern mit dem Pokal.

Foto: Deutsche Golf-Liga

Nerven wie Drahtseile, ja wie richtig dicke Schiffstaue hatten die Golfer des GC Hubbelrath (GCH) beim Final Four der Deutschen Golf-Liga (DGL). Nichts, rein gar nichts konnte die Hubbelrather auf Gut Kaden bei Hamburg erschüttern. Nicht der scheinbar aussichtslose 3,5:8,5 Rückstand im Halbfinale gegen den GC St. Leon Rot und auch nicht das zwischenzeitliche 0:4 im Finale gegen den Hamburger GC. Am Ende hatte das Team von Roland Becker alle Hindernisse überwunden und den deutschen Mannschaftsmeistertitel nach Gründung der DGL im Jahr 2013 zum fünften Mal erspielt.

„Wir sind nie als Favoriten in die Final Fours gegangen. Und auch diesmal waren auf dem Papier die anderen Teams stärker besetzt“, sagt Becker. „Wie die Jungs St. Leon Rot bezwungen haben, war cool. Wir lagen so weit zurück, dass es nur noch rechnerisch möglich war, das Endspiel zu erreichen.“

Rechnen können die Hubbelrather offensichtlich, denn in den letzten drei Matchplay-Duellen holten die Hubbelrather jeweils auf der letzten Spielbahn genau die drei Punkte, die sie zum Unentschieden und damit für ein Stechen brauchten. Weil es am Halbfinaltag wetterbedingt Unterbrechungen gegeben hatte, konnte das Stechen erst am Finaltag ausgespielt werden. „Am Samstagabend waren wir erst um 21.30 Uhr beim Essen und mussten am Sonntagmorgen bereits um 5:15 Uhr wieder aufstehen“, sagt Becker. „Zuerst habe ich befürchtet, dass es ein Nachteil sei, mehr als zwei Stunden vor unserem Finalgegner auf der Anlage zu sein. Das hat sich aber nicht bewahrheitet.“ Drei Duelle waren angesetzt, zwei hatten die Hubbelrather Johannes Lube und Luis Obiols schnell für sich entschieden. Das Finale gegen den Hamburger GC war erreicht.

Zwar nahmen die Hubbelrather das Momentum des Erfolgs nicht mit ins Endspiel, aber sie konnten sich auf ihre Nerven- und Spielstärke verlassen. „Mir war klar, dass ich mich auf meine Spieler verlassen kann. Das fühlte sich gut an“, so Becker. Und als der letzte Ball zum 7,5:4:5-Sieg und damit zum Titelgewinn gefallen war, fühlte es sich noch besser an. „Wir waren alle ganz schnell aus dem Finaltunnel raus und haben nur noch gejubelt. Die 48 Stunden davor waren aber die anstrengendsten, an die ich mich erinnern kann“, sagt der GCH-Golflehrer. Auch bei den Spielern war die Freude riesig. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Max Herter. „Wir sind auf dem Papier immer der Underdog. Wir wissen eigentlich selbst gar nicht, wie wir es immer wieder schaffen, solche Geschichten zu schreiben. Das Final Four ist etwas ganz besonderes im deutschen Golfsport und ganz gewiss auch für uns. Wir sind überglücklich.“