Golfclub Hubbelrath rüstet sich zur Titelverteidigung

Wie der Club aus Hubbelrath sich mit potenter Hilfe gegen große Konkurrenz durchsetzen will.

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Düsseldorf. Es war die dunkle „Nacht der langen Putts“ auf der elften Bahn im Golfclub Winston. Mit Hilfe des künstlichen Lichts von Auto-Scheinwerfern und Platzpflegemaschinen hatte der Ball von Nicolai von Dellingshausen auf dem Grün beim allerletzten Stechen den Weg ins Loch gefunden. Sofort brach der Jubel um ihn herum los. Die Herren-Auswahl des Golfclub Hubbelrath hatte die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Golf ausgerechnet gegen den großen Konkurrenten aus St. Leon-Rot gewonnen. „Innerhalb von zehn Sekunden ist mir Hören und Sehen vergangen, weil ich alle möglichen Körperteile im Gesicht hatte“, beschreibt von Dellingshausen die denkwürdigen Momente des Triumphs auf der schönen Anlage in Mecklenburg-Vorpommern.

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Seit der glückseligen September-Nacht sind sieben Monate vergangen. Längst befinden sich die damaligen Sieger wieder im harten Training. Schließlich ist es auch im Golf schwerer einen Titel zu verteidigen, als ihn zu gewinnen. Die Konkurrenz ist groß und nicht nur der von Dietmar Hopp (SAP) großzügig unterstützte Golfclub aus St. Leon-Rot will verhindern, dass der 1961 gegründete Club aus Düsseldorf am Saisonende der Deutschen Golf Liga erneut diesen besonderen Triumph feiern kann.

Der GC Hubbelrath hat sich für diese schwere Aufgabe gewappnet. „Der Aufwand, um erfolgreiche Mannschaften bei den Herren und Damen zu stellen, wird immer größer“, sagte am Mittwoch Clubpräsident Olaf Huth bei der Mannschafts-Präsentation der Herren und der Vorstellung von zwei Sponsoren. Das Wuppertaler Unternehmen „coroplast“ (Klebebänder, Leitungen) sowie das „Porsche-Zentrum Düsseldorf“ sind die Partner, die dabei helfen, den sechsstelligen Betrag zu stemmen, der die Basis für ein erneutes erfolgreiches Abschneiden sein wird. „Wir sind zwar auch ein gesellschaftlicher Fixpunkt im Leben der Stadt Düsseldorf“, sagte Huth. „Aber außerdem steht unser Club auch für den Amateur-Leistungssport.“ Die letztjährigen Erfolge mit den Herren (Deutscher Meister) und den Damen (Vierter) belohnt nicht nur die gute Arbeit der Trainer Roland Becker (Herren) und Dawie Sander (Damen), sondern ist auch ein Ansporn für die weit mehr als 100 Jugendlichen, die sich auch auf die Spuren von Caroline Masson und Maximillian Kieffer machen. Beide Hubbelrather sind inzwischen jeweils als Golfprofis auf der europäischen Tour unterwegs.

Am 18. Mai startet die neue Saison. Beide Mannschaften ersetzen zwei Abgänge durch zwei neue Spieler(innen). „Die Liga macht es nötig, dass wir an sechs Wochenenden jeweils ein Topteam auf den Platz schicken können“, sagte Deutschlands Trainer des Jahres, Roland Becker. „Die Saisonplanung ist viel komplexer als zu den Zeiten, als der Mannschaftsmeister noch an einem Wochenende ausgespielt wurde.“ Gerade im athletischen Bereich sei viel Arbeit nötig, um den hohen Belastungen und Ansprüchen stand zu halten.

„Wir haben aus dem knappen Ausscheiden im Halbfinale 2013 viel gelernt“, sagte Dawie Sander. Der Trainer der Damen will sein Team zumindest wieder im Final-Four am letzten Liga-Wochenende sehen. Das ist auch das (Mindest-)Ziel des Titelverteidigers bei den Herren. Dass dies kein Selbstläufer wird, sieht man auch daran, dass aus einer Fünfer-Liga zwei Mannschaften absteigen müssen. Einen Ausrutscher könne man sich nicht leisten. „Deshalb ist es wichtig, dass wir alle Kräfte bündeln, um die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden schaffen“, erklärte Clubpräsident Huth. Und wenn der Titel dann wieder im Dunkeln gefeiert werden sollte, hätte in Hubbelrath wohl niemand etwas dagegen.