Leichtathletik Gregory Minoue – der Überflieger in der Leichtathletik
Düsseldorf · Der 17-Jährige ist Deutscher Jugendmeister über 60 Meter Hürden und NRW-Meister im Hochsprung.
Der Überflieger in der für Düsseldorf sehr erfolgreichen Leichtathletik-Hallensaison war der 17-jährige Gregory Minoue. Der Angermunder krönte sich mit dem Deutschen Meistertitel über 60 Meter Hürden bei der U 20 - und der schnellsten Zeit in diesem Winter mit 7,83 Sekunden bei der Jugend-Hallen-DM in Neubrandenburg.
Die Entwicklung des Elftklässlers eines Düsseldorfer Berufskollegs ist in höchsten Maße erstaunlich. Dass der Schützling des Angermunder Leichtathletik-Trainerpaares Antje und Klaus Kirberg höchst talentiert ist, wusste man schon seit langem. Bisher schien er aber eher weniger ehrgeizig, auch wenn er immer wieder sagte, „dass er eigentlich nicht gerne verliert“, was auch nicht allzu oft vorkam. So schlaksig wie lässig kam er zu den Wettkampfanlagen in der Region, startete sogar beim Zehnkampf und hatte meist Spaß an dem, was er tat. Und wenn nicht? Dann machte er einfach nicht mit, weder beim Training noch bei Wettkämpfen.
Beim TV Angermund erinnert man sich an die vielen und langen Ausfallszeiten. „Immer wieder tat Gregory irgendwas weh,“ erzählt Klaus Kirberg. Die Schmerzen an allen Körperteilen waren aber wachstumsbedingt, und Gregory klug genug, dann seinem Körper Auszeiten zu gönnen. Inzwischen ist er über 1,90 Meter groß und unglaublich schnell, kann mit seinen 17 Jahren die 60 Meter ohne Hürden aus dem Startblock mit elektronischer Zeitmessung in 6,96 Sekunden rennen, was im Sommer über 100 Meter-Zeiten von weit unter elf Sekunden erwarten lässt.
Er wurde schon als schneller Junge geboren, was seinem Sportlehrer in der Grundschule vor sieben Jahren aufgefallen war. Er riet dem damaligen Viertklässler den Wechsel vom Fußballplatz zur Leichtathletik beim TV Angermund.
In der aktuellen Wintersaison erlebte er einen großen Schub
Schon in seiner ersten Hallensaison im Jahr 2013 rannte der damals Zehnjährige allen weit davon – und niemand hatte den Eindruck, dass er sich dabei wirklich angestrengt hätte. Der Knoten ging bei Gregory im Vorjahr auf, da begann er sich in der nationalen Elite über 110-Meter Hürden zu etablieren. Mit 14,22 Sekunden wurde er Nordrheinmeister und kam auch in das Finale bei der Jugend-DM in Ulm im vergangenen Juli, wo er Rang sechs in 14,27 Sekunden schaffte.
Zu diesem Zeitpunkt hätte ihm aber noch niemand zugetraut, dass er den enormen Leistungssprung des vergangenen Winters machen würde. „Ich weiß auch nicht, weshalb, ich auf einmal so schnell über die Hürden bin,“ sagte er nach seinem glanzvollen Sieg im Finale der Deutschen Meisterschaften. Er hatte zuvor eindrucksvoll gezeigt, dass er auch unter höchstem Druck seine Leistung bringen kann – mit Konzentration und dem Willen, „unbedingt gewinnen zu wollen“.
Beobachter sind sich sicher: „Der Junge ist gereift, weiß inzwischen, was er will und wird seinen Erfolgsweg weiter gehen.“ Sein Nahziel ist die Teilnahme an der U 20-WM im Sommer in Nairobi, die entsprechende Norm über 110 Meter Hürden (13,70 Sekunden) wird er ab Mai angreifen. Bis dahin hat nun erstmal nicht nur Düsseldorfs Leichtathletik der Corona-Virus im Griff: Es gibt nur noch vereinzelt Individual-Training für die Talente, die für internationale Meisterschaften wie Gregory Minoue vorgesehen sind.