Tennis Düsseldorfs große Tennis-Hoffnung
Henri Squire ist Düsseldorfs Tennishoffnung. Der Spieler des TC Kaiserswerth und des Rochusclubs ist Deutscher Meister.
Für Tennis-Profi Henri Squire geht es aufwärts. International und auch national. Innerhalb eines halben Jahres hat er sich von Weltranglistenplatz 1452 auf 506 nach vorne gespielt. In der Rangliste des Deutschen Tennis-Bundes, die nicht wie die Weltrangliste wöchentlich aktualisiert wird, wird es für den 21-Jährigen ebenfalls nach oben gehen. Bisher ist Squire auf Platz 30 notiert, doch am 1. Januar, wenn die neue DTB-Rangliste erscheint, dürfte er weit vorne in den 20ern stehen, hat er doch kürzlich die deutsche Einzelmeisterschaft erspielt und im Finale den bisher fünf Plätze höher eingestuften Timo Stodder (LTTC Rot-Weiss Berlin) bezwungen.
„Henri ist gereift. Die Matches in der Bundesliga haben ihm in seiner Entwicklung gut getan“, urteilt Squires Bundesligacoach Detlev Irmler (Rochusclub). „Er hat Nervenstärke bewiesen, hat seinen Aufschlag verbessert. Und er hat weiterhin großes Entwicklungspotential.“ Es war kein Spaziergang Meister zu werden. Sechsmal musste Squire durch satzentscheidende Tiebreaks gehen. „Auf Hardcourt kann das schnell passieren“, analysiert Squire. „Alle haben gute Aufschläge, da kann man sich nur wenige Breakchancen erspielen. Und wenn man die nicht nutzt, geht es eben in den Tiebreak.“ Im Finale konnte er beide Tiebreaks gewinnen und so mit 2:0 Sätzen den Meistertitel.
Heute ist Squire dem DTB-Bundesstützpunkt (BSP) in Oberhaching zugeordnet. Dort ist er aber nur extrem selten. „Ich trainiere hauptsächlich am Stützpunkt des Tennisverbands Niederrhein in Essen, dann noch in Kaiserswerth und manchmal am BSP Hannover“, verrät Squire. „Hannover ist einfach näher als Oberhaching.“ Diese Übungsarbeit soll ihm die Basis verschaffen, demnächst den Sprung auf die Challenge Tour zu schaffen. Bisher ist Squire hauptsächlich auf der ITF-Tour unterwegs, der dritten Liga des globalen Tenniszirkus‘. Dort stand er zuletzt in drei Endspielen und war zweimal Halbfinalist. Das und drei weitere Viertelfinalteilnahmen brachten Squire 67 Weltranglistenpunkte und die Wanderung in Richtung der Weltranglisten-Top-200 begann. „Ich will im nächsten Jahr den nächsten Schritt gehen und mich weiter nach oben orientieren, also auf der Challenge Tour spielen. Wenn es da um Wildcards geht, kann so ein Meistertitel nur hilfreich sein“, erläutert der 1,98-Meter Schlacks. „In den ersten zwei, drei Monaten werde ich weiter ITF-Turniere spielen, um die nötigen Punkte für die direkte Challenger Hauptfeldqualifikation zu erspielen.“
Mitte Januar geht es für ihn wahrscheinlich in Großbritannien zurück auf die ITF Tour. Für die Rochusclub-Bundesliga ist der Kaiserswerther bereits wieder gebucht. Im Winter steht in erster Linie Training mit seinem neuen Coach Andy Fitzell auf dem Plan. „Ich spiele aber auch für den TCK in der Winterhallenrunde in der Niederrheinliga, sofern ich im Lande bin. Das bringt mir Matchpraxis und ich kann einiges ausprobieren“, meint Squire. „Ich mache das ja auch gerne, schließlich kenne ich die Jungs in Kaiserswerth seit meinen Tennis-Anfängen und bin mit ihnen befreundet.“ Nicht nur das, Vater David Squire ist TCK-Trainer und hat seinen Filius bis vor kurzem auch noch trainiert. Er hat offensichtlich eine gute Basis gelegt.