Hockey: DSD schafft trotz Niederlage die Rückkehr in die zweite Liga
Weil auch ETG Wuppertal überraschend verliert, steigt das Team von Trainer Belal Enaba wieder auf.
Düsseldorf. Die Hockeyspieler des DSD hatten sich bereits voneinander in den freien Sonntagnachmittag verabschiedet. Nach der Niederlage gegen Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiß Köln II hatte sich die Mannschaft von Trainer Belal Enaba gedanklich bereits auf eine Aufstiegsentscheidung am letzten Spieltag eingerichtet. Dann kam die erlösende Nachricht aus Wuppertal. Verfolger ETG verlor überraschend gegen Dortmund. Der DSD steht als Aufsteiger in die zweite Hallen-Bundesliga fest.
„Wir sind erleichtert, dass das Thema endlich durch ist. Aber so richtig freuen können wir uns irgendwie noch nicht“, sagte DSD-Torjäger Daniele Cioli, der von der Niederlage des einzig verbliebenen Konkurrenten spürbar überrascht war. Die Freude der Grafenberger war getrübt, weil zuvor gegen Köln der Aufstieg aus eigener Kraft misslungen war.
Trotzdem: Mit zehn Siegen aus bislang 13 Partien schaffte Enabas Team den Sprung in die 2. Bundesliga letztlich souverän und verdient. Nach dem Abstieg im Vorjahr hat der DSD also die direkte Rückkehr geschafft. „Über die Leistung gegen Köln möchte ich aber nicht weiter sprechen“, sagte Trainer Enaba, den die Heimpleite gegen den Tabellenführer mächtig ärgerte.
Der DSD steigt als Zweiter auf, weil Köln als Bundesliga-Reserve nicht aufrücken darf. Die Aufstiegsfeier beim DSD ist nun für kommendes Wochenende geplant. „Im Feiern sind wir alles andere als meisterlich“, sagte Daniele Cioli. „Da haben wir noch einiges nachzuholen.“
Das Training für diese Woche wurde als Lohn für den Aufstieg kurzfristig abgesagt. Cioli und seine Mitspieler dürfen bis zum letzten Saisonspiel in Krefeld die Beine hochlegen. Dabei war die Leistung gegen Köln nur eine Spielhälfte lang gut. Zur Pause führte der DSD verdient mit 5:4. Überlegen traten die Grafenberger auf. Der Wille, den Aufstieg endlich perfekt zu machen, war spürbar. 20 Minuten vor dem Ende kam dann völlig überraschend der Einbruch. „Da war die Mannschaft nur noch körperlich anwesend — geistig nicht“, sagte Trainer Enaba, der ratlos an der Seitenlinie miterlebte, wie Köln binnen vier Minuten von 6:6 auf 6:10 davonzog.
Die Gäste, in deren Reihen unter anderem Doppel-Olympiasieger Timo Wess seine Karriere ausklingen lässt, spielten ihre große individuelle Klasse aus. „Wir haben nur zugeschaut“, ärgerte sich DSD-Kapitän Paul Tenckhoff. Am Ende stand ein für den feierlichen Anlass unwürdiges 9:13. Unwürdig, weil die Grafenberger über weite Strecken wie ein Aufsteiger auftraten. „Die Freude wird erst in den nächsten Tagen so richtig kommen“, sagte Stürmer Daniele Cioli.