„Ich mache mir keine Sorgen“
Niko Gießelmann geht trotz der personellen Probleme mit einem positiven Gefühl in das Spiel in Heidenheim.
Niko Gießelmann ist trotz seiner (erst) 26 Jahre ein routinierter Fußball-Profi, der mit beiden Beinen im Leben steht. An die veränderte Fußball-Welt nach seinem Wechsel aus dem beschaulichen Fürth nach Düsseldorf hat er sich inzwischen gewöhnt. „Das unruhige Umfeld in Düsseldorf, das hohe Erwartungen hat, ist für mich eigentlich kein Problem. Das war in Fürth auch nicht viel anders“, sagt Fortunas Linksverteidiger. Dass die Ansprüche in Düsseldorf noch höher sind und noch schneller Unruhe aufkommt, wundert allerdings auch den Abwehrspieler der Fortuna.
„Ich kann das nicht verstehen. Sorgen würde ich mir machen, wenn wir die beiden Spiele hoch verloren oder chancenlos gewesen wären“, sagte Gießelmann. „Wenn wir die Kaltschnäuzigkeit der vergangenen Wochen an den Tag gelegt hätten, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen.“ Gegen Bochum habe man zwar den Gegner wie gegen Bielefeld in der Drangphase an die Wand gespielt, aber diesmal habe seine Mannschaft kein Tor erzielt.
Nervosität oder mangelnder Biss spielen in den Augen von Gießelmann keine Rolle. Mangelnde Effektivität oder Konzentrationsmängel in der einen oder anderen Situation räumte der 26-Jährige zwar ein, aber ein Problem bei den offensiven Mitspielern sieht Gießelmann nicht. „Die Stürmer Genki (Haraguchi), Benito (Raman), Taka (Usami) oder Rouwen (Hennings) denken bestimmt nicht daran, dass sie nicht mehr treffen würden“, sagte Gießelmann. Es sei einfach wichtig, jetzt ruhig zu bleiben, sich nicht von außen verrückt machen zu lassen.
Viel schwerer war es für den gebürtigen Hannoveraner, im Spiel in Darmstadt wegen seiner Gelbsperre aussetzen zu müssen. „Es ist schon bitter, wenn man dann auf dem Sofa sitzt, mitfiebert und nichts machen kann“, sagt Gießelmann, der hofft, dass dieser Zustand bis zum Ende der Saison für ihn nicht mehr eintreten wird. „Das war schon sehr hart.“
Und so weiß er auch, was es für den gesperrten Kaan Ayhan und die verletzten Oliver Fink sowie Andre Hoffmann bedeutet, am Sonntag in Heidenheim nicht dabei sein zu können. „Ich denke, es wird ein sehr kampfbetontes Spiel werden“, sagt Gießelmann. „Dafür sind Robin Bormuth und Adam Bodzek genau die Richtigen.“ Auch der 26-Jährige glaubt, dass Trainer Friedhelm Funkel auf die robusten Abwehrspieler in der Innenverteidigung setzen wird. „Auch da mache ich mir keine Sorgen.“
Wer den verletzten Kapitän Oliver Fink ersetzen wird, ist auch für Gießelmann nicht so leicht zu ergründen. Da Bodzek nach hinten rutscht, wird wohl Havard Nielsen eine neue Chance im offensiven Mittelfeld vor Florian Neuhaus und Marcel Sobottka erhalten. So könnte das Spiel der Fortunen in Heidenheim durchaus offensiver ausgerichtet sein. Niko Gießelmann hätte wohl nichts dagegen.