Interview mit Detlev Irmler: „Tennis-Bundesliga ist stark wie noch nie“
Teamchef Detlev Irmler startet mit dem Rochusclub am 30. Juni in die Saison — mit einem Topteam.
Düsseldorf. Der Hochsommer in Düsseldorf gehört der Tennis-Bundesliga und dem Rochusclub. Sechs Wochen dauert die Spielzeit 2013 — zehn Mannschaften spielen die Platzierungen vom Meister bis hin zu zwei Absteigern aus. Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler setzt auf einen bunten Kader-Mix mit 16 Spielern aus fünf Nationen. Seit 1991 gehört der Rochusclub mit Irmler ununterbrochen der höchsten deutschen Spielklasse an. 1997 und 1998 erreichte das Team die Endrunde, 2003 und 2004 wurde die Mannschaft Deutscher Vizemeister. In den vergangenen beiden Jahren landete Düsseldorf jeweils auf Platz fünf. Die Westdeutsche Zeitung sprach mit Detlev Irmler.
Herr Irmler, was können die Tennisfans in diesem Jahr von der Bundesliga erwarten?
Detlev Irmler: Die Vereine haben sich allgemein verstärkt, und es wird absolute Klasse am Start sein. Die Bundesliga ist in diesem Jahr so stark wie nie. Es sind viele Spieler aus den Top 100 der Weltrangliste dabei. Das verspricht allerhöchstes Niveau. Die Zuschauer können sich freuen.
Wie sieht es beim Rochusclub aus?
Irmler:Als wir mit den Planungen begannen, lief es auf ein Team hinaus, das um den Klassenerhalt gekämpft hätte. Aber das hat sich vor allem Dank der Initiative von Christian Krahe von der Deutschen Aktien Total Return geändert. Er hat uns mit vielen Sponsoren zusammengebracht, die nun ein stärkeres Team ermöglichen.
Wie stark wird es sein?
Irmler: Das hängt letztlich von den Ergebnissen ab, die wir erzielen. Zum Saisonauftakt in Krefeld haben Pablo Andujar, Albert Montanes, Igor Sijsling Teymuraz Gabashvili, Jesse Huta Galung und Doppelspezialist Martin Emmrich zugesagt.
In dieser Saison steigen zwei Mannschaften ab. Was halten sie davon?
Irmler: Das ist keine gute Entscheidung des Deutschen Tennis Bundes gewesen, weil die Liga sehr gut ist. Irgendeines der stark aufgestellten Teams wird sein blaues Wunder erleben.
Und der Rochusclub?
Irmler: Für uns geht es zunächst darum, die ersten vier Spiele zu gewinnen und damit den Klassenerhalt zu sichern. Danach können wir weitersehen. Mein Plan sieht vor, dass wir in Krefeld gwinnen. Aber es gibt keine Garantien, dass Pläne auch wirklich funktionieren. Andere Mannschaften sind auch gut besetzt.
Wenn sehen Sie als Favoriten auf den Titel?
Irmler: Aachen als Meister ist nicht automatisch der Favorit. Andere Mannschaften haben sich mit Topspielern verstärkt, so dass die Liga gleichmäßiger besetzt ist. Eine Drei-Klassen-Gesellschaft wie vergangene Saison wird es diesmal nicht geben. Ich schätze Halle, Erfurt oder Mannheim auch sehr stark ein.
Wie sieht es mit der Form Ihrer Spieler aus?
Irmler: Die Sieben, die am 30. Juni zum Auftakt gegen Krefeld im Team stehen, haben ihre Spielstärke in diesem Jahr schon unter Beweis gestellt. Albert Montanes hat das Turnier in Nizza gewonnen. Pablo Andfujar hat im Halbfinale von Madrid erst gegen Rafael Nadal verloren. Igor Sijsling stand in Düsseldorf im Halbfinale und hat davor Philipp Kohlschreiber besiegt. Pere Riba, Teymuraz Gabashvili und Jesse Huta Galung sind auf der Challenger-Tour erfolgreich. Martin Emmrich ist im Doppel bärenstark. Beim Power Horse Cup hat er mit Martin Begemann gewonnen.
Was wünschen Sie sich zum Heimauftakt am 5. Juli gegen den Aufsteiger TC Bruckmühl-Feldkirchen?
Irmler: Schönes Wetter, viele Zuschauer auf der Anlage, packendes Matches und einen Sieg für den Rochusclub. Das wäre perfekt für die Fans und für uns.