Tennis Irmlers schwieriges Personal-Puzzle
Das Bundesliga-Team des Rochusclubs leidet unter Verletzungen und anderen „Unwägbarkeiten“. Martin Emmrich zieht Hochzeit vor.
Düsseldorf. Die Saisonplanungen des Detlev Irmler, Teamchef des Rochusclubs, sind bereits nach drei Spieltagen der Tennis-Bundesliga nicht mehr einzuhalten. Verletzungen, anderweitige private Planungen, nicht verschiebbare berufliche Verpflichtungen seiner Spieler und noch nicht eingegangene Sponsorengelder lassen Irmlers ursprüngliche Spieltagsplanungen wie ein Kartenhaus zusammenfallen.
„Igor Sijsling war für die zweite Saisonhälfte das Herzstück des Teams. Er hat jetzt eine Knochenabsplitterung im Knie und muss operiert werden“, erzählt der Teamchef. „Peter Torebko war für alle Ligaspiele eingeplant, hat aber einen Bänderanriss im Knie und fällt für sechs bis acht Wochen aus. Dann ist die Liga vorbei.“ Die beiden sollten eigentlich auch beim Match bei Badwerk Gladbacher HTC am Sonntag aufschlagen. Eigentlich.
Auch Doppelspezialist Martin Emmrich war ein heißer Kandidat für einen Einsatz am linken Niederrhein. Doch der 29-Jährige zieht es vor, am Sonntag seine Verlobte Michaela Krajicek zu heiraten.
Also müssen andere Akteuer die Kohlen aus dem Feuer holen. „Interesse zu spielen, haben Lukas Rosol und Pablo Andujar bekundet. Aber ich bin noch unentschlossen. Ich will nicht mein ganzes Pulver so früh verschießen“, sagt Irmler. Pulver ist in diesem Fall mit Geld zu übersetzen. Rosol (Weltrangliste 54) und Andujar (32) spielen ja nicht, weil Irmler so schöne blaue Augen hat. Dafür muss Irmler schon etrwas auf den Tisch legen.
Aktuell verfügt der Teamchef noch nicht über alle Sponsorengelder, so dass Ebbe in der Kasse herrscht. Also muss der Rochusclub-Jugendstil seine Bundesligatauglichkeit in Mönchengladbach unter Beweis stellen. Bereits in Düsseldorf ist Jozef Kovalik (186). Irmler rechnet auch fest mit Filip Horansky (323), Filip Veger (643) und Mats Moraing (576). Das Durchschnittsalter dieses Quartetts liegt bei gerade 22 Jahren. Die Erfolgsaussichten dürften vergleichsweise gering sein.
Gladbach hat bisher 3:5 Zähler auf dem Konto und liegt als Tabellensechster ein Platz hinter dem Rochusclub, ist also auf weitere Punkte angewiesen. „In den Heimspielen hat der HTC immer mit einer Top-Besetzung gespielt, auswärts dagegen eine B-Mannschaft präsentiert. Ich denke, dass sie auch im Heimspiel gegen uns mit einigen Top-Leuten antreten werden“, sagt Irmler. Guillermo Garcia-Lopez (28), Albert Ramos-Vinolas (57), Ricardas Berankis (83), Adrian Menendez (116) oder Jesse Huta-Galung (256) werden als Rochusclub-Gegner auf dem Court stehen können. Und was das heißt, weiß Irmler am besten, denn alle standen einst im Rochusclub-Team.