Judoclub 71 Düsseldorf Johannes Frey erneut Deutscher Meister
2017 wechselte der Judoka Johannes Frey die Gewichtsklasse, Anpassungsschwierigkeiten zeigt er keine, mit gerade mal 22 Jahren hat er in Stuttgart nun seinen zweiten Titel in der Klasse über 100 Kilogramm gewonnen.
Das Publikum im Capitol-Theater staunte nicht schlecht, als Johannes Frey letztens aus seinem Sportlerleben erzählte. Der 22-Jährige war bei der Wahl zu Düsseldorfs Sportler des Jahres nominiert. Also stand er da auf der Bühne neben Tischtennisstar Timo Boll und plauderte über seinen ungewöhnlichen Weg an die Spitze der deutschen Judo-Elite. Wie er und sein Bruder Karl-Richard Frey sich 2017 überlegt hatten, dass einer der beiden die Gewichtsklasse wechseln sollte.
Der Deutsche Judo Bund darf pro Klasse ja nur einen Kämpfer zu den Olympischen Spielen schicken. Dabei würden die Frey-Brüder, 2017 Silber- und Bronzegewinner bei den Deutschen Meisterschaften in der Klasse bis 100 Kilogramm, so gern gemeinsam 2020 nach Tokio fahren.Also biss Johannes, der jüngere Bruder, in den sauren Apfel und wechselte er eine Etage höher zu den Kämpfern mit einer dreistelligen Zahl auf der Waage. Da würde er Zeit brauchen, um wieder in die Spitze vorzudringen, hieß es, schließlich treffe er dort auf Kämpfer jenseits der 120 Kilo. Da müsse er erst mal ordentlich Masse zulegen, gleichzeitig dürfe das aber nicht zu schnell passieren, damit er beweglich bleibt.
Das waren alles berechtigte Sorgen, aber wer seitdem auf Johannes Freys Ergebnisse schaut, der könnte denken, der 22-Jährige vom Judoclub 71 Düsseldorf hätte nie etwas anderes gemacht, als in der obersten Gewichtsklasse zu kämpfen. Nachdem er bereits vergangenes Jahr Deutscher Meister geworden war, wiederholte er den Coup nun und verteidigte seinen Titel in Stuttgart: Mit fünf vorzeitigen Siegen in fünf Kämpfen ließ sich Johannes Frey auf dem Weg zum Podest nicht aufhalten und besiegte Gegner aus Berlin, Niedersachsen (2), Sachsen und Nordrhein-Westfalen.
Am 24./25. Februar steigt der Grand Slam in Düsseldorf
Bemerkenswerter Weise gelang es dem Aushängeschild des Düsseldorfer Judosportes, vier von fünf Begegnungen beim Übergang vom Stand in die Bodenlage für sich zu entscheiden. Hier scheint die Hand des Bundestrainers Richard Trautmann unverkennbar. Für Frey, der es mittlerweile auf stattliche 112 Kilogramm bringt, war die Meisterschaft in Bad Cannstatt eine gute Gelegenheit, seinen Formaufbau im Wettkampf zu überprüfen. Rechtzeitig genug, denn neben der DM stand mit dem Grand Prix in Israel auch der Beginn der World Tour 2019 an. Ab jetzt nimmt das Judo-Jahr richtig Fahrt auf.
Am 9. Februar folgt der Grand Slam in Paris, am 24./25. Februar steigt dann das nationale für Frey besondere Großereignis: der Grand Slam im Rather Dome in Düsseldorf. Frey ist bei beiden Turnieren am Start. Und wie die DM gezeigt hat, ist er nach der vorangegangenen Verletzungspause pünktlich zu den ersten Großereignissen des Jahres wieder fit, um sich mit den Spitzenathleten aus aller Welt zu messen und dabei Punkte für die Olympiaqualifikation zu sammeln.