Grand Prix Judo: Johannes Frey verpasst Bronze nur knapp
Düsseldorfs Judoka vom JC 71 gewinnt beim Grand Prix unter anderem gegen die Nummer eins der Setzliste seiner Klasse. Am Ende belegt er den fünften Rang.
Düsseldorf. Eine volle Halle, drei spannende Wettkämpfe mit Top-Leistungen und eine gute Bilanz der deutschen Athleten. Der Judo Grand Prix 2017 in Düsseldorf stellte Peter Frese, den Präsidenten des Deutschen Judo-Bundes, vollends zufrieden: „Die Ergebnisse sind in Ordnung. Damit können wir wunderbar leben. Ich hatte befürchtet, dass wir nach dem Umbruch eher schlechter abschneiden. Aber mit Martyna Trajdos im Finale der Klasse bis 63 Kilogramm, dem ersten Platz am Freitag von Theresa Stoll in der Klasse bis 57 Kilogramm und mehreren fünften Plätzen war das bereits an den ersten beiden Tagen sehr gut. Der eine oder andere, der auf Rang fünf gelandet ist, hätte noch eine Medaille holen können, aber besser geht es im Sport immer.“
Der gestrige Tag dürfte diese Zufriedenheit noch einmal verstärkt haben. Dafür mitverantwortlich war auch Johannes Frey. Der Lokalmatador vom Judoclub 71 Düsseldorf stand nach einem packenden Trostrundenkampf in der Klasse bis 100 Kilogramm gegen den Kubaner Jose Armenteros. Gegen den Vizeweltmeister von 2014 gelangen ihn zwei Wazaari-Wertungen. Und so stand er überraschend im Kampf um Bronze. Dort war der Russe Kazbek Zankishiev dann allerdings etwas stärker. Das Duell ging zwar über die volle Distanz, doch Johannes Frey fand kein Mittel und musste sich mit Wazaari-Wertung geschlagen geben. Sein Bruder Karl-Richard, der für den TSV Bayer 04 Leverkusen startet, verlor im Viertelfinale und belegte somit Platz sieben.
Für Aufsehen sorgte der 20-jährige Johannes Frey aber vor allem durch seinen Erfolg über den an Nummer eins gesetzten Martin Pacek aus Schweden. „Wenn sich Johannes gut verkauft, zwei Kämpfe gewinnen kann, ist das schon gut. Der junge Mann muss sich noch entwickeln“, hatte Peter Frese am Samstagabend die Erwartungen noch gedämpft.
„Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Trainer arbeiten gut, die Athleten arbeiten gut und die Zuschauer gehen mit. Besser geht es doch gar nicht. In jeder Finalrunde am Samstag war ein Athlet aus Deutschland dabei. Da gehört natürlich auch ein bisschen Glück dazu. Wir haben gute Sportler, motivierte Trainer. Aber alle haben bis Tokio 2020 einen langen Weg vor sich“, erklärte Frese.
Der Verbandspräsident formulierte auf dem Weg zu den olympischen Spielen im Jahr 2020 in Tokio auch ein spezielles Ziel für Düsseldorf: „Ich möchte, dass Düsseldorf eine Judo-Hochburg bleibt und in der Zukunft mal ein olympischer Medaillengewinner aus Düsseldorf kommt“, sagt der DJV-Präsident. „Der Deutsche Judo-Bund fühlt sich in der Stadt sehr wohl. Vor Ort sind natürlich die rund 200 Helfer auch zu loben, die sich hier absolut reinhängen und für einen reibungslosen Ablauf sorgen.“
Die nächsten Olympischen Spiele in Japan sind auch das erklärte Ziel von Johannes Frey. Die Leistungen vom Grand Prix zeigen, dass dort etwas möglich sein könnte. Nach den enttäuschenden Spielen von 2016, bei der es für das deutsche Team nur eine Medaille gab, scheint der Judo-Sport hierzulande aber wieder auf dem richtigen Weg — genau wie der Düsseldorfer Frey.
Am Ende der drei Wettkampftage vor insgesamt 8500 Zuschauern standen insgesamt zwölf Finalrunden-Teilnahmen für die deutschen Judoka zu Buche. Eine dritte Medaille gab es nicht mehr. Das deutsche Team belegte am Ende Rang sechs im Medaillenspiegel. Die Spitzenposition ging an Japan (5/4/7) vor Georgien (2/2/0) und Russland (2/1/2). Insgesamt gewannen Athleten aus 20 Nationen Medaillen. Im kommenden Jahr wird der Grand Prix zum Grand Slam aufgewertet und im Rather Dome stattfinden .