Kamal Achanta: „Wir können mit dem Druck umgehen“
Der 32 Jahre alte Inder geht in seine zweite Saison bei der Borussia.
Düsseldorf. Eigentlich war Kamal Achanta nur als „Aushilfe“ zur Borussia gekommen, weil Tischtennisprofi Christian Süß längerfristig verletzt auszufallen drohte. Der Inder hatte großen Anteil an Pokalsieg und Meisterschaft und wurde mit einer Fortsetzung des Engagements belohnt. Vor dem Trainingsstart der Borussia spricht Kamal Achanta über sein erstes Jahr in Düsseldorf, den Umgang mit dem Erfolgsdruck und seine Erwartungen.
Herr Achanta, Sie haben immer betont, wie stolz Sie sind, als Inder bei der Borussia spielen zu dürfen.
Kamal Achanta: Es war für mich schon eine große Herausforderung, mich hier beweisen zu dürfen. In einem Klub mit dieser Bedeutung und Geschichte in der Tischtenniswelt und mit so Spielern wie Timo Boll und Patrick Baum. Das war wie ein wahr gewordener Traum. Ähnlich waren die Signale aus der Heimat, viele haben sich die Übertragungen der Spiele im Internet angeschaut. So konnten sie verstehen, wie groß diese Sache war.
Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihrem ersten Jahr als Borusse?
Achanta: Es wäre untertrieben, wenn ich sage, dass ich glücklich bin. Ich bin sogar höchst zufrieden, weil ich etliche Spiele gewinnen konnte und wir zwei Titel geholt haben.
War es denn alles insgesamt so, wie Sie das erwartet hatten?
Achanta: Ich war ja schon seit 2012 in Düsseldorf und kannte die Bedingungen hier. Das Training ist das beste in Europa, die Atmosphäre rund um den Club und die Spiele sind einfach prima. Was ich nicht erwartet hatte: Ich konnte so viele Einzel bestreiten und meinen Beitrag leisten, wenn es erforderlich war. Das war die größte positive Überraschung.
Wie sind Sie denn mit diesem Borussia-typischen Erfolgsdruck umgegangen?
Achanta: Der war natürlich riesig — als wir in der Liga gegen Fulda zwei Niederlagen kassiert hatten und dann im Pokalfinale auf dieses Team trafen. Da konnten wir uns vor allem an Timo Boll aufrichten. Wobei wir uns den Druck, gut spielen zu wollen, eigentlich eher selbst machen, also sollten wir damit umgehen können.
Wie überrascht waren Sie, dass die Borussia Sie für ein weiteres Jahr verpflichten wollte?
Achanta: Ein bisschen schon. Natürlich konnte man das nach meinen Leistungen auch erwarten. Letztlich bin ich froh, dass dies auch von Manager Andreas Preuß so honoriert worden ist.
Im Normalfall geht es für Sie in den Kampf um die dritte Position im Team, Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Achanta: Richtig, im Moment geht es für mich als Nummer vier genau darum. Wichtiger ist aber, dass wir als Team funktionieren. So lange das läuft und wir alle in guter Form sind, macht mich das auch glücklich.
Welche persönlichen Ziele setzen Sie in dieser Saison?
Achanta: Persönlich habe ich die Top 30 der Weltrangliste im Visier. Was mir aber wirklich in meiner Karriere noch fehlt, ist der Gewinn des Champions-League-Titels mit der Mannschaft. Ich denke, wir haben es drauf, dieses Ziel zu erreichen.