Kreutzer: Kein Mann für nur vier Spiele
Ex-DEG-Kapitän kann sich vorstellen, auch nächste Saison als Co-Trainer zu arbeiten.
Ursprünglich hatte sich das Daniel Kreutzer anders vorgestellt. Er wollte sein erstes Jahr nach dem Ende seiner beeindruckenden Eishockey-Karriere mit dem Abschluss seines Studiums und der Planung seines Abschiedsspiels verbringen. Er wollte sich auf der organisatorischen Seite des Profisports umsehen und lernen. Die Heimspiele der alten Kollegen von der Düsseldorfer EG sollten da mehr oder weniger zur Entspannung dienen.
Nun sind all die schönen Pläne von der Realität eingeholt worden. Das Sportmanagement-Studium hat er beendet, aber vor eineinhalb Wochen ist aus dem Ex-Spieler Daniel Kreutzer der Co-Trainer Daniel Kreutzer geworden. Weil DEG-Coach Mike Pellegrims entlassen wurde und Assistent Tobias Abstreiter aufgerückt ist. Die freigewordene Stelle teilt sich Kreutzer nun mit Thomas Dolak. Was bedeutet: Training statt Meeting, Kabine und Spielerbank statt VIP-Raum und Tribünensessel.
Stören kann ihn das nicht. Wer Kreutzer kennt, der weiß, wie gern der 38-Jährige nah an der Mannschaft ist. Weil sein Rückzug im Sommer icht freiwillig, sondern auf Anraten seiner Ärzte erfolgte. Er soll die lädierte Schulter nicht weiter beschädigen, haben sie ihm gesagt. Er hat auf sie und die Familie gehört, aber ganz loslassen kann er eben nicht von diesem Sport. Vor seinem ersten Spiel als Trainer gegen Wolfsburg war er „so nervös, wie ich es als Spieler nie war“, hat er gestern gesagt.
Gestern, da war Daniel Kreutzer im „Füchschen“ auf der Ratinger Straße. Er hat dort eins der Trikots für sein Abschiedsspiel nächste Woche Samstag, 17. Februar, an der nahezu ausverkauften Brehmstraße vorgestellt. Den Termin in der Brauerei wollte er sich nicht entgehen lassen, weil die sein „Lieblingssponsor“ sei und er das Trikot mit dem berühmten Logo für etwas Besonderes hält (siehe Artikel auf Seite 23).
Andere Termine für seinen großen Abschied vor mehr als 9000 Fans musste er aber bereits absagen. „Da gehen die Profis jetzt vor“, sagt er. Ob das nicht alles etwas viel sei gerade? „Es ist Stress, aber es ist positiver Stress, weil ich das gerne mache und mit Herzblut an die Sache gegangen bin.“ Diese Sache sieht er gleichzeitig als „neue Erfahrung“ und als „Chance“. Er mache ja gerade erst den Trainerschein und habe nicht damit gerechnet, so schnell wieder in die Deutsche Eishockey Liga zurückzukehren, aber es dürfen schon mehr sein als nur die letzten vier Spiele der Saison. „Wenn das funktioniert und die Verantwortlichen mich als Trainer brauchen, lässt sich da bestimmt mit mir reden.“