Läuft der Skilanglauf-Weltcup an Düsseldorf vorbei?

Ob es 2013 das Spektakel hier gibt, ist offen. Deutscher Skiverband setzt sich für Düsseldorf ein.

Düsseldorf. Es war eine fixe Idee, die Ski-Bundestrainer Jochen Behle und Markus Pollen, Skihallen-Betrieber in Neuss, vor elf Jahren hatten: Sie wollten die internationale Elite des Skilanglaufs nach Düsseldorf holen, um sie hier beim Weltcup über die Kunstschnee- Piste zu jagen. Auf der Promenade, da, wo sonst Spaziergänger, Radler und Skater mit Blick auf den Rhein unterwegs sind. Aus der — zunächst von vielen belächelten — fixen Idee wurde ein fester Programmpunkt im Kalender der Stadt, zehn Mal fanden Weltcuprennen vor hunderttausenden Zuschauern statt. In diesem Jahr sollte der Ski-Zirkus einen Bogen um Düsseldorf machen, das war lange klar. Doch fürs nächste Jahr hatte die Sport-Agentur wieder mit den Athleten gerechnet: „Wir haben eine mündliche Zusage des Internationalen Ski-Verbandes FIS für 2013“, sagte die damalige Agentur-Chefin Christine Begale vor einem Jahr der WZ.

Stefan Schwarzbach, Sprecher des Deutschen Ski-Verbandes für den Bereich Langlauf

Doch im Kalender der FIS taucht Düsseldorf nicht mehr auf, das bestätigt Harald Gehring, Sprecher der Sport-Agentur, der WZ. „Wir führen zurzeit Gespräche mit der Stadt und den Organisatoren“, sagt Gehring. Noch sei nicht entschieden, ob das Skiweltcup-Rennen 2013 oder 2014 in Düsseldorf stattfinde — oder gar nicht.

Das würden viele bedauern, wie Stefan Schwarzbach vom Deutschen Ski-Verband zur WZ sagt: „Wir haben ein klares Signal an den Weltverband gesendet, dass er den Standort Düsseldorf auf jeden Fall halten möchte. Wir sehen darin einen der attraktivsten Weltcups überhaupt. Die Organisatoren in Düsseldorf leisten seit Jahren hervorragende Arbeit und haben einen extrem hohen Standard gesetzt. Wir werden für Düsseldorf kämpfen.“

Schwarzbach sagt, die Entscheidung des Weltverbandes hänge auch mit dem Fernsehen und den Sponsoren zusammen. Man sei recht zuversichtlich, den Standort Düsseldorf zu halten, zumal es kaum einen Trainer oder Athleten gebe, der nicht gerne nach Düsseldorf kommen würde. Doch wenn die Sponsoren nicht mitspielten und das Fernsehen keine Zeiten bereit hielte, sei nichts zu machen. Auf jeden Fall werde sich der deutsche Verband in den kommenden Wochen am Rande der Weltcuprennen beim FIS für Düsseldorf eintreten.

Das Spektakel kostet die Stadt rund 450 000 Euro. Im Wirtschaftsplan der DMT — zu ihr gehört die Sport-Agentur noch — ist kein Geld für den Weltcup eingeplant. Günter Karen-Jungen, für die Grünen im Aufsichtsrat: „Falls der Weltcup doch noch kommt, können wir das Geld dafür schnell einplanen.“ Sportlich sei es ein gutes Event, aber eine endgültige Absage würde er aus Umweltschutz-Gründen auch nicht bedauern. Mit dem Triathlon habe man einen Ersatz gefunden, der allerdings bei weitem nicht so Zuschauer-stark ist.

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