Leichtathletik-DM in Leipzig Maximilian Thorwirth krönt sich zum Deutschen Hallenmeister

Düsseldorf · Der 25-Jährige vom SFD 75 gewinnt über 3000 Meter, Jessie Maduka sichert sich Bronze im Dreisprung.

 Deutschlands Schnellster über 3000 Meter im Jahr 2020: Maximilian Thorwirth vom SFD 75.

Deutschlands Schnellster über 3000 Meter im Jahr 2020: Maximilian Thorwirth vom SFD 75.

Foto: Stadt Düsseldorf

Zwei Teilnehmer, zwei Medaillen - die Bilanz der Düsseldorfer Leichtathleten bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig ist beeindruckend. Gold gab es für Maximilian Thorwirth vom SFD 75 im 3000-Meter-Lauf in 7:53,31 Minuten, zudem gewann die 23 Jahre alte ART-Dreispringerin Jessie Maduka mit Saison-Bestweite von 13,40 Meter Bronze. „Davon habe ich schon als kleiner Junge immer geträumt“, sagte der strahlende Maximilian Thorwirth im Sieger-Interview.

Der 25-Jährige war nicht nur schnell auf den Beinen, sondern bewies auch klugen Kopf und ließ den starken Dortmunder Mohamed Mohumed (7:59,14 Min.) sich selbst aus den Schuhen laufen. Thorwirth setzte seine finale Attacke genau zum richtigen Zeitpunkt, als das Feld ermüdet war. „Um Bestzeiten ging es hier nicht, sondern um den Deutschen Meistertitel — der zählt,“ freute sich Thorwirth, der von den Organisatoren als maximal Fünftbester eingestuft worden war und daher beim „Wasserfall-Start“ aus der zweiten Reihe starten musste. Thorwirths Zeit von 7:53 Minuten war die Schnellste eines Deutschen Hallenmeisters seit 2012, als der Hamburger Arne Gabius in Karlsruhe in 7:51,72 Minuten triumphiert hatte. Seine Bestzeit von 7:50,61 Minuten hatte der SFD-Läufer beim heimischen Hallen-Meeting vor knapp drei Wochen in Düsseldorf geschafft. „Ich bin überglücklich, den Titel nach Düsseldorf geholt zu haben, für den SFD 75, für Bernd Zahlten und Julia Tharun und alle, die mich unterstützen“, erklärte Thorwirth.

Bis er in der kommenden Woche zum nächsten Trainingslager nach Kenia aufbricht, stehen erst einmal Feierlichkeiten an, unter anderem und wie es sich für Sportler aus Düsseldorf gehört, zählte auch der Rosenmontagszug dazu. „Ich bin auf dem richtigen Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio. Ich werde es über 5000 Meter versuchen, auch wenn die Olympia-Norm von 13:12 Minuten für mich zu schwer wird, aber über die Weltrangliste kann ich es schaffen,“ ist Thorwirth optimistisch für den Sommer.

Maduka springt zu Bronze und hält im 60-Meter-Sprint gut mit

„Ich will nicht ohne Medaille nach Hause fahren müssen,“ hatte vor der DM in Leipzig die im Vorjahr durch eine schwere Fußverletzung an der weiteren Entfaltung ihres Könnens gehinderte ART-Dreispringerin Jessie Maduka erklärt. In dieser Hallen-Saison wollte sie daher mit Blickrichtung Olympia in Tokio wieder angreifen. Es gelang ihr, auch wenn sie in das Top-Duell um den DM-Titel zwischen Neele Eckhardt (Göttingen/14,09 m) und  Kristin Gierisch (Chemnitz/14,03 m) noch nicht wieder eingreifen konnte. Dass es Maduka nach der fürchterlichen Verletzung vor einem Jahr noch immer etwas an  Selbstvertrauen fehlt, war ihren Sprüngen anzumerken.

Doch die ART-Athletin ist wieder viel schneller geworden, was sie eindrucksvoll als Acht-Schnellste in den Vorläufen über 60 Meter in neuer Bestzeit von 7,45 Sekunden bewies. Im Zwischenlauf (7,49 Sekunden, Rang zehn) fehlte ihr dann nach dem anstrengenden Dreisprung die Kraft. In diesem landete sie aber als Dritte auf dem Treppchen. „Jessie hat sich Stück für Stück zurück gekämpft. Das verlangt größten Respekt. Die Bestzeit über 60 Meter war das Tüpfelchen auf dem I und die logische Konsequenz der letzten Trainingsergebnisse“, sagte Trainer Ralf Jaros.