Leichtathletik: Jeder ist ein Gewinner
David Langat und Susanne Hahn auf Platz eins. Die Düsseldorfer Asse können überzeugen. Sonja Oberem wird Dritte.
Düsseldorf. Düsseldorf erlebte mit dem Metro-Group-Marathon-Lauf wieder ein tolles Laufspektakel. Fast 3000 Läufer kamen ins Ziel, angefeuert von fast 400 000 Zuschauern (nach Polizeiangaben). Doch der erhoffte Streckenrekord blieb aus.
Favorit Wilfred Kigen (Kenia) war die erste Hälfte der Strecke doch etwas zu schnell (63:50Minuten) angesichts der hohen Rekordprämien angelaufen und musste am Ende seinem Tempomacher David Langat den Vortritt lassen. Langat gewann zum ersten Mal überhaupt einen Marathonlauf in der Zeit von 2:10:46 Stunden.
Wilfred Kigen war traurig: "Bei Kilometer 35 habe ich mir eine Wadenverletzung zugezogen und konnte mein Tempo nicht mehr halten." Kigen erreichte das Ziel in 2:11:30 Stunden, fast drei Minuten hinter der erhofften Zeit. So bleiben die 2:09:47 vom Belor Yator aus dem Jahr 2007 in Düsseldorf die Spitzenzeit.
In der Landeshauptstadt trösteten sich am Sonntag die Marathon-Macher um Renndirektor Jan Winschermann und seinem Berliner Berater Christoph Kopp damit, dass es bei den Frühjahrs-Marathons in Deutschland keinen schnelleren Lauf gegeben hat.
Erfreulich war, dass mit Susanne Hahn (Saarbrücken) eine Läuferin die WM-Norm als Siegerin von 2:32 Stunden klar unterbot. Die 31-jährige Germanistik-Doktorandin steigerte sich auf 2:29:26 Stunden vor der Marathon-Debütantin Melanie Schulz, die immerhin Deutsche Halb-Marathonmeisterin ist und sich gerade mit einer Minute Vorsprung vor Sonja Oberem (Rhein-Marathon) ins Ziel rettete.
"Damit hätte ich nie gerechnet, dass ich hier noch Dritte werde", meinte Sonja Oberem im Ziel. Sie lief in 2:43:49 Stunden fast drei Minuten schneller als im Vorjahr, als sie noch zu den Olympischen Spielen nach Peking wollte, es aber aus gesundheitlichen Gründen nicht schaffte. Im Ziel wurde die überglückliche Sonja von ihrem zweieinhalbjährigen Sohn Felix begrüßt.
Schnellster Düsseldorfer war in diesem Jahr wieder der 42- jährige Wolfgang Lenz (Rhein-Marathon). In der Gesamtwertung erreichte er Rang 27 in der Zeit von 2:38:16 Stunden. "Das lief wieder bei mir, dabei hatte ich in der gesamten Vorbereitung ständig Probleme mit kleineren Verletzungen. Weder beim Brückenlauf, noch in Benrath konnte ich dabei sein." Sein Zwillingsbruder Christian ("Der ist ja auch fünf Minuten nach mir geboren") kam in 2:44:29 Stunden über fünf Minuten später ins Ziel, angefeuert von seinem "älteren" Bruder.
Bei den Frauen gelang der vierfachen Mutter Michaela Hunold als zweitbester Düsseldorferin (3:14:11 Stunden) eine Steigerung um zehn Minuten gegenüber dem Vorjahr. In der Gesamtwertung war das Rang sieben.
Begleitet wurde sie von ihrem Ehemann Achim Hunold auf dem Fahrrad, der Chef von Air Berlin ist. "Ich hatte gar keine gute Vorbereitung in diesem Jahr", wunderte sich die 40-Jährige, die im Ziel von ihren Kindern begeistert empfangen wurde.