Marathon in Düsseldorf: „Men in Black“ streben den nächsten Titel an
1961 fanden die letzten Deutschen Meisterschaften im Marathon-Lauf in Düsseldorf statt. Läufer des ART wollen sich bei dem Heimspiel den Titel holen.
Düsseldorf. Zum ersten Mal seit dem 29. Juli 1961 finden in Düsseldorf am Sonntag wieder die Deutschen Meisterschaften im Marathon-Lauf statt. Und besonders freut man sich beim ART auf diese Heim-Titelkämpfe, da im vergangenen Oktober der ART in Frankfurt den Team-Titel mit 20 Minuten Vorsprung gewonnen hatte. Diesmal findet die Meisterschaft im Rahmen des 16. Metro-Marathons statt, und die ART-Läufer Sebastian Reinwand, Andreas Straßner, Philipp Baar und Paul Schmidt wollen sich bei der Siegerehrung erneut Gold wie erst vor drei Wochen bei den Titelkämpfen im Halb-Marathon in Hannover umhängen lassen.
Beim ART stehen zwei weitere Top-Läufer für das Team derzeit nicht zur Verfügung. Olympia-Marathonläufer Julian Flügel und Simon Stützel können wegen Verletzungen nicht laufen und werden die „Men in Black“ logistisch unterstützen. Mit Dauerläufer Nikki Johnstone geht ein weiterer ART-Läufer an den Start, der nach Rang neun im Vorjahr beim Metro-Marathon diesmal eine Zeit von unter 2:30 Stunden anstrebt. Für den ART ist es sehr schade, dass der Schotte nicht gewertet werden darf, weil der Deutsche Leichtathletik Verband seit einem Jahr Ausländer von Deutschen Meisterschaften ausschließt.
Marathon in Düsseldorf hat eine lange Geschichte. Sie begann vor 92 Jahren, als an den Rheinterrassen der erste Marathon am Rhein entlang in Richtung Duisburg gestartet wurde und wieder nach Düsseldorf zurückführte. 1961 gab es die letzte Deutsche Meisterschaft in Düsseldorf. Damals wurde im alten Rheinstadion gestartet. Dann ging es durch Lohausen, Kaiserswerth nach Duisburg-Huckingen zur Wende.
Eine Strecke wie 1924 hatte damals der heutige Marathon-Macher Jan Winschermann (Rhein-Marathon) im Sinn, als er 2002 beim damaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin im Rathaus saß und mit ihm den einen neuen Marathon in Düsseldorf erörterte. Erwin riss Winschermann seinen Streckenplan aus der Hand und steckte ihn direkt in den Papierkorb. „Ich war entsetzt“, erinnert sich Winschermann noch heute über diese Begegnung. „Wenn wir da lang laufen,“ merkt kein Mensch in Düsseldorf, dass wir einen Marathon haben,“ sagte Joachim Erwin und skizzierte eine Strecke, die das gesamte Stadtgebiet umfasst.
Am 4. Mai 2003 hatten sich dann fast 10 000 Teilnehmer zu Fuß, in Rollstühlen, auf Inlinern und Einrädern durch Düsseldorf aufgemacht. Sieger des viel beachteten Marathons war damals — wie hätte es auch anders sein können — ein Kenianer in 2.20:45 Stunden. Der hieß Gideon Koech. Inzwischen steht der Strecken-Rekord bei 2.07:48 Stunden vom Äthiopier Dereje Debele Tulu (2013). Der Deutsche Meister 1961 hieß Jürgen Wedeking (Wolfsburg) nach 2.31:08 Stunden.