Nielsen wartet in Düsseldorf noch auf den Durchbruch

Viele Verletzungen verhinderten zuletzt, dass der Norweger über einen längere Zeit durchspielen konnte.

Foto: Christof Wolff

Bescheiden wartet Havard Nielsen im Hintergrund. Das Interview mit ihm in Fühlweite der Fortuna-Mannschaftsquartiers ist als nächstes dran. Der norwegische Stürmer im Trikot von Fortuna Düsseldorf hat den Durchbruch an seiner neuen Wirkungsstätte noch nicht geschafft. Die beiden vergangenen Jahre hat ihn das Verletzungspech verfolgt. Größere und kleine Verletzungen, längere und kürzere Pausen wechselten sich ab. So kam der 24-Jährige für Fortuna bisher nur auf sechs Einsätze, wobei er fünfmal ein- und einmal ausgewechselt wurde und nur 188 Minuten insgesamt spiele durfte. Jetzt läuft es offensichtlich besser. Seine geniale Torvorbereitung beim 1:0 der Fortuna gegen Heidenheim für Rouwen Hennings zeigt, dass der Norweger jetzt jedenfalls keine Probleme mehr mit seinem Selbstvertrauen hat.

„Das war schön für mich, dass ich spielen und mit einer Torvorlage der Fortuna helfen konnte“, sagt Nielsen, der bescheiden und sehr freundlich rüberkommt. „Ich kann auch jedes Training wieder mitmachen und spüre nichts mehr von dem Faserriss.“ Trotzdem ist Nielsen vorsichtig und lässt sich fast nach jedem Training behandeln, um weiteren Verletzungen vorzubeugen. „Wenn es so bleibt, was den Körper angeht, bin ich sehr zufrieden.“

Zu seinem Wohlbefinden hat auch der Besuch seiner Eltern beigetragen, die in Norwegen beide sportlich sehr erfolgreich waren. Die Mutter selbst als Fußballerin, der Vater als Trainer. Mit Nielsens Freundin Karoline beobachteten die Eltern das Training ihres Sohnes an der Arena. „Ja, das sind schon nette Menschen. Wenn ich drei Tage oder länger frei habe, nutze ich schon mal die Gelegenheit, um nach Norwegen zu fliegen“, sagt Nielsen, der heimatverbunden ist, aber selbst in Norwegen den Besuch der touristischen Highlights wie die großen Fjorde oder das Nordkap noch auf seiner To-Do-Liste hat. „Ja, Norwegen ist schön, aber auch teuer“, sagt der 24-Jährige mit einem breiten Grinsen. Er ist jetzt nach Salzburg, Braunschweig und Freibug bereits bei seiner vierten Fußball-Station im Ausland tätig.

Er könnte sich gut vorstellen, länger als bis zum Vertragsende in Düsseldorf zu bleiben, da es ihm hier gefällt. Doch dazu müsste er mehr spielen, ehrgeizig genug ist er. So schwenkt er schnell von seiner Heimat wieder um zum nächsten Gegner der Fortuna. An die Spiele mit Braunschweig gegen Ingolstadt kann sich Nielsen zwar nicht mehr in allen Details erinnern. Er weiß aber, dass die Ingolstädter sehr stark sind und derzeit einen guten Lauf haben. „Deshalb wird es wohl ein sehr enges Spiel. Wir werden jedenfalls richtig dagegen halten“, sagt er. „Ich freue mich schon auf Sonntag.“

Angesichts der Personallage und der nicht gerade überzeugenden Leistung seines Sturmpartners Emir Kujovic zuletzt könnte der nächste Einsatz von Anfang an im Fortuna-Trikot auch bevorstehen.