Dem Favoriten erfolglos getrotzt
Beim 21:26 in Lemgo ist die HSG 54 Minuten lang ebenbürtig.
Düsseldorf. Für Max Ramota und Michael Hegemann war es fast wie in alten Zeiten. Unter tosendem Applaus betraten die beiden ehemaligen Lemgoer das Parkett der Lipperlandhalle. Ein Empfang, der sich auf Motivation und Leistung offenbar positiv auswirkte. Abwehrexperte Ramota und Spielmacher Hegemann zeigten ihre bisher beste Saisonleistung im Trikot der HSG, konnten aber auch nicht verhindern, dass sich die Düsseldorfer am Ende dem großen Favoriten mit 21:26 (12:12) geschlagen geben mussten.
Dabei wären zwei Punkte für die HSG durchaus möglich gewesen. Bis zur 54. Minute (22:20) waren die Gäste den mit Nationalspielern gespickten Ostwestfalen ein ebenbürtiger Gegner. "Wir haben heute unsere beste Saisonleistung gezeigt", sagte ein frustrierter Marcel Wernicke. "Die kleine Chance auf einen Sieg haben wir uns hart erarbeitet. Es ist ärgerlich, dass wir sie am Ende nicht genutzt haben."
Wenige Minuten zuvor hatte Ramota, der trotz Schmerzen im am vergangenen Wochenende ausgekugelten Finger von Beginn an spielte, einen Ball abgefangen und Frantisek Sulc zum Tempogegenstoß geschickt. Die Chance zum Anschluss vergab der Slowake unglücklich, als er den Ball unbedrängt verstolperte.
Ein Sinnbild für eine engagierte, allerdings auch von technischen Fehlern geprägte Leistung des Aufsteigers. Michael Hegemann, mit sieben Treffern bester Torschütze, zog positive Schlüsse: "Uns fehlte die nötige Sicherheit. Trotzdem war es ein Schritt nach vorne. Wenn wir weiter so hart arbeiten, werden wir bald auch in solchen Spielen die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen."
Die Düsseldorfer Schwächen offenbarten sich vor allem im Angriff. Während die robuste 6:0-Deckung den Lemgoer Stars um Holger Glandorf und Michael Kraus wenig Raum bot und Torhüter Matthias Puhle mit 17 Paraden erneut stark auftrumpfte, wirkten die Offensivbemühungen zumeist statisch. Phasenweise wurden die Außenspieler kaum ins Spiel einbezogen.
Doch bei aller Kritik: Gegner auf Augenhöhe werden mit einer HSG in dieser Form ihre Probleme bekommen. "Wir haben gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Leider haben wir in der Schlussphase nicht die entscheidenden Akzente setzen können. Das Ergebnis entspricht aber nicht den wahren Kräfteverhältnissen", sagte Trainer Goran Suton.
Für das bevorstehende Heimspiel gegen Flensburg-Handewitt sollte der Achtungserfolg aber Rückenwind geben. Dann hoffentlich wieder mit Hegemann und Ramota in Bestform.