Lehrstunde für den Aufsteiger
HSG Düsseldorf verliert gegen den VfL Gummersbach mit 18:31 und bleibt in der zweiten Hälfte lange ohne Torerfolg.
Düsseldorf. Der Frust saß tief. Wie geprügelte Hunde schlichen die HSG-Handballer nach der 18:31 (11:14)-Niederlage gegen den VfL Gummersbach aus der Köln-Arena.
Der Aufsteiger hatte zum Auftakt der Handball-Bundesliga in den letzten 20 Minuten der zweiten Hälfte eine desolate Leistung abgeliefert. Von der 41.(16:17) bis zur 57. Minute (16:29) blieb das Team von Trainer Goran Suton ohne Torerfolg.
Nach dem Schlusspfiff standen nur Torhüter Matthias Puhle und Abwehrspezialist Max Ramota auf dem Feld. Während sich Puhle nicht zu dem Trauerspiel äußern wollte ("Ich sage lieber nichts, ansonsten sage ich etwas Falsches"), erbat sich Ramota einige Minuten Bedenkzeit, bevor er bereit war.
"Wir waren gut vorbereitet und eingestellt, aber wir hätten 100Prozent Leistung bringen müssen. 90 Prozent reichen nicht. Jeder hat seinen Teil zu der Niederlage beigetragen. In der ersten Bundesliga weht ein anderer Wind", sagte der 32-Jährige und blickte nach vorne.
"Trotzdem wirft uns diese Niederlage nicht zurück. Wir wissen, dass wir erstliga-tauglich sind. Wir werden im Heimspiel gegen Minden am Samstag alles geben."
Knapp eine Woche bleibt Trainer Goran Suton nun Zeit, um bei seinen Spielern die Fehler aus dem Spiel gegen Gummersbach zu beheben. Davon gab es genügend.
Angefangen von der Siebenmeterschwäche der HSG: Frank Berblinger (2), Frantisek Sulc und Sturla Asgeirsson scheiterten mit allen vier Strafwürfen an Gummersbachs überragendem Torhüter Goran Stojanovic.
Dazu kamen Abspielfehler beim Einleiten von Tempogegenstößen und überhastete Würfe aus schlechten Positionen. Trainer Goran Suton kassierte zu allem Überfluss eine Zeitstrafe (36.), weil er einen Gummersbacher Spieler an der Seitenlinie behindert hatte.
All dies summierte sich zu der heftigen Niederlage gegen einen Gegner, der nach den Abgängen von Momir Ilic, Alex Alvanos, Kenneth Klev und in dieser Woche Zarko Markovic längst nicht mehr die Klasse vergangener Spielzeiten hat.
Bei der HSG fiel auf, dass Michael Hegemann mit zwei Feldtoren als Organisator in Angriff und Abwehr Probleme hatte. Allerdings gab es zwei Lichtblicke: Torhüter Puhle überzeugte mit 14 Paraden ebenso wie der siebenfache Torschütze Frantisek Sulc beim seinem Erstliga-Debüt.