Die „Flügelzange“ greift zu

Die HSG besiegt in der 2. Bundesliga die TSG Groß-Bieberau mit 31:19. Auf Außen überzeugen die jungen Spieler.

Düsseldorf. Es erinnerte irgendwie an frühere, bessere Erstliga-Zeiten, als für die HSG Düsseldorf eine gefährliche "Flügelzange" mit Robert Runge und Stefan Schröder auf Torejagd ging. Über drei Jahre ist es her, als die beiden schnellen Außen für den Düsseldorfer Klub in der Handball-Bundesliga zusammen spielten.

Eine Klasse tiefer entwickelt sich nun bei der HSG Düsseldorf eine neue, junge "Flügelzange", deren Schnelligkeit und Torhunger beim 31:19 (16:11)-Heimsieg des Klubs über die TSG Groß-Bieberau positiv ins Auge fiel. "Jan Artmann hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Ich habe mit ihm vorher gesprochen, damit er auch mal Trickwürfe einstreut", sagt Trainer Ronny Rogawska. Der 19-jährige Linksaußen wechselte 2006 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Nils aus Mettmann nach Düsseldorf. Gleich in seiner ersten kompletten Zweitliga-Saison hat sich der Rechtshänder einen Stammplatz erkämpft.

"Mir gefällt das Konzept der HSG sehr gut. Junge Spieler können sich mit guten Leistungen ins Team spielen", sagt Jan Artmann. "Der Trainer gibt mir Vertrauen, und ich gebe immer meine beste Leistung ab." Gleiches gilt für Florian von Gruchalla. Der 21-jährige Linkshänder bildet mit Jan Artmann aktuell das Gespann auf den beiden Außenpositionen. Fünf Tore erzielte Jan Artmann gegen Groß-Bieberau, drei Treffer Florian von Gruchalla.

"Beide sind sehr schnell und haben sich in dieser Saison in den Vordergrund gespielt", sagt Rogawska, der von Gruchalla schon Ende der vergangenen Saison zum Stammspieler machte, als dieser meist gegenüber Frank Berblinger (33) den Vorzug erhielt. Berblinger erhielt bei der HSG zuerst kaum Spielanteile und dann keinen Vertrag mehr und wechselte in die Regionalliga nach Wermelskirchen.

Was am Samstag ebenso erfrischend war: Trainer Rogawska gab bis auf den verletzten Valdas Novickis allen Akteuren in der zweiten Hälfte Spielpraxis. Nils Artmann auf Rechtsaußen, Marcel Wernicke auf Linksaußen, David Hansen im Rückraum, Bastian Roscheck und Patrick Fölser am Kreis sowie Almantas Savonis im Tor.

"Für uns ist es sehr wichtig, dass die gesamte Mannschaft eingesetzt werden kann. Wir haben noch ein anstrengendes Programm vor uns und müssen uns auf jeden Spieler verlassen können", sagt Rogawska. "Wir hatten gegen Groß-Bieberau zwar in beiden Hälften unsere Anlaufschwierigkeiten, aber insgesamt kommen wir immer besser in Schwung. Wir können in unserem Spiel aber noch einiges verbessern. Das wird in den kommenden Begegnungen auch nötig sein."