Es gibt keinen Lichtblick für die HSG
Handball: 22:29-Niederlage gegen Berlin. Bob Hanning sieht schwarz.
Was nützen die besten Veranstaltungen zum Thema Handball, wenn die Mannschaft nicht das umsetzen kann, was man von ihr erwartet. Gegen die Berliner Füchse verlor die HSG Düsseldorf in der Handball-Bundesliga am Freitrag nach einer insgesamt enttäuschenden Leistung mit 22:29.
DHB-Präsident Ulrich Strombach hatte vorher auf ein 30:30 getippt, Bundestrainer Heiner Brand hatte sich enthalten, wohl wissend, "dass ich meistens daneben liege". Mit Siegtipp auf die Füchse Berlin hätte sich Brand am Nachmittag beim ersten Düsseldorfer Handball-Kongress (mehr dazu in der Montagausgabe) zwar wenig Freunde, aber nichts falsch gemacht.
Auch Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse, hielt am Nachmittag vor aktuellen und potenziellen Düsseldorfer Sponsoren einen Vortrag zum Thema "Wenn eine Vision zur Realität wird". Hanning erzählte unterhaltsam von dem Aufstieg des Berliner Handballs und machte Geschmack auf ein ähnliches Erfolgsmodell in Düsseldorf. Die Realität auf dem Parkett offenbarte, dass die HSG dafür aber noch einen weiten Weg zurückzulegen hat. "Eine professionelle Mannschaft habe ich heute auf Seiten der HSG nicht gesehen", sagte Hanning.
Auch Bostjan Hribar konnte diesmal keine Akzente im HSG-Team setzen. Aber nach seiner Genesung nach einer Oberschenkelverletzung konnte man ihm die wenigsten Vorwürfe machen. "Wir waren gut vorbereitet, ich weiß nicht, warum wir unsere guten Trainingsleistungen nicht umsetzen konnten", sagte der Rückraumspieler der HSG. "Als hätten wir Angst."
Die erste Viertelstunde hatte die Mannschaft die richtige Einstellung, nach der Pause, als die Berliner plötzlich sechs Tore vorne lagen, fand der Gastgeber nicht mehr die Moral, das Spiel zu drehen. Trainer Goran Suton sprach von einer Verkrampfung, von einer gehemmten Mannschaft mit einer schlechten Wurfquote. Das lag laut Marcel Wernicke an der mangelnden Durchschlagkraft. "Wir haben nicht verloren, weil Berlin so stark war", sagte der Linksaußen der HSG. "Wir haben viel zu viele leichte Fehler gemacht." Konsequenzen hat Manager Frank Flatten jedenfalls in der Trainerfrage ausgeschlossen. "Es liegt nicht am Trainer, uns fehlt in der Mannschaft auf ein paar Positionen die Qualität", sagte der HSG-Manager.