Düsseldorf. Mit dem Spagat in die Ecke, mit den Händen in den Torwinkel - Matthias Puhle hielt wie der Teufel. Der 21-Jährige war beim Auftaktsieg der HSG Düsseldorf in der 2. Handball-Bundesliga beim Bergischen HC (30:26) nach 20 Minuten für den bis dahin glücklosen Almantas Savonis eingewechselt worden. "Ich bin froh, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat. Ich glaube, dass ich gezeigt habe, was ich kann", freute sich der ehemalige Rheinhausener, der nun auf weitere Einsätze hofft. Auch der Trainer lobt den aufstrebenden Torhüter des Handball-Zweitligisten: "Er hat gut gehalten und dafür gesorgt, dass wir die Partie am Ende sicher gewonnen haben", so Georgi Sviridenko. Aber damit genug, denn Puhle rückt im Heimspiel der HSG am Sonntag gegen den EHV Aue (16 Uhr, Halle Reisholz) wieder auf die Ersatzbank und darf auf seine nächste Chance warten. "Unsere Nummer eins ist Almantas Savonis", sagt Sviridenko und schränkt ein: "Noch. Man kann immer mal einen schlechten Tag haben, aber Almantas hat im Spiel noch drei Siebenmeter gehalten. Das hat uns auch geholfen."
Spielmacher Jens Sieberger sieht noch Steigerungspotenzial
Nach dem Auftaktsieg in Wuppertal ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft locker. "Diese zwei Punkte waren wichtig für uns. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass wir noch steigerungsfähig sind. Man hat aber vor allem gesehen, dass wir über 60 Minuten Tempo gehen können und auch viele Wechselmöglichkeiten hatten", so Jens Sieberger. Der Spielmacher kam nach mehrwöchiger Pause (ausgekugelter Daumen in der Wurfhand) erstmals wieder zum Einsatz, aber der 32-Jährige wurde wegen des Trainingsrückstandes nur sporadisch eingesetzt. Dafür gab es für Valdas Novickis auf der Mittelposition wesentlich mehr Spielanteile, bei denen der 21-jährige Litauer phasenweise zeigte, welches Potenzial in ihm steckt. Wie auch die anderen Zugänge Patrick Fölser, Frantisek Sulc und Marcel Wernicke. "Jetzt gilt die ganze Konzentration dem Spiel gegen Aue. Wir wollen und müssen nun nachlegen. Die Mannschaft ist in Wuppertal von unseren Fans toll unterstützt worden. Ich hoffe, dass alle noch weitere Zuschauer mit zur Heimpremiere bringen werden", hofft Manager Frank Flatten. "Ob wir einen guten Start hingelegt haben, wissen wir nach vier oder fünf Spielen." Der Druck bei der HSG ist jedenfalls aufgebaut, besonders weil das Meisterschaftsziel offiziell Aufstieg lautet. "Wenn wir es aber im ersten Anlauf nicht schaffen, weil wir beispielsweise viele verletzte Spieler haben, wäre das nicht so tragisch, aber danach muss es klappen", schwächt der HSG-Manager den Druck ab. Auch, weil sich die wichtigsten Sponsoren zur HSG bekannt haben und Zwei-Jahres-Verträge besitzen.
Etat und Zuschauer
Etat Im Bundesliga-Aufstiegsjahr (2004) belief sich der Saisonetat der HSG Düsseldorf auf 800 000 Euro. Mittlerweile ist der Klub bei 1,3 Millionen Euro angelegt. Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga blieb der Etat stabil. Die Stadtsparkasse, die Firma von HSG-Präsident Erwin Schierle und Air Berlin sind die Premium-Geldgeber. Düsseldorf gehört zu den am finanziell besten ausgestatteten Klubs der Liga.
Zuschauer 1200 bis 1300 Besucher durchschnittlich pro Heimpartie lautet die Kalkulation der HSG in dieser Saison. Knapp 2000 kamen pro Spiel in der vergangenen Saison in den Düsseldorfer Süden.