HSG auf dem Weg zur Bestform
Der Tabellenführer der 2. Bundesliga bezwingt BBM Bietigheim mit 36:30. Trainer Sviridenko kritisiert nur mangelnde Konstanz.
Düsseldorf. Frank Flatten kann sich kaum ruhig auf seinem Terrassen-Sessel in der warmen Abendsonne halten. Der Manager der HSG Düsseldorf hält es einfach nicht aus. Mit dem Handy in der Hand und am Pool im fernen Gran Canaria informierte sich Flatten über jeden Spielzug, über jedes Tor, das in ein paar tausend Kilometern Entfernung fällt.
Und am Ende kann auch er jubeln, denn in der letzten SMS vom Spielfeldrand aus der Halle in Reisholz steht: 36:30 für die HSG gegen BBM Bietigheim.
Zur Pause hatte es in diesem Zweitliga-Spiel beim 17:16 längst nicht so klar ausgesehen. "Es war ja auch eindeutig der stärkste Gegner bisher", sagte Frantisec Sulc, der eine gute Leistung zeigte, die fast schon wieder an seine alte Klasse heranreichte. "Ich freue mich, nach meiner schweren Verletzung wieder da zu sein. Da fehlen nur noch ein paar Prozent."
So ähnlich sieht es auch bei seiner Mannschaft aus. Sie hat sich gegenüber den drei ersten Spielen weiter gesteigert, auch wenn noch nicht alles optimal läuft. Die Veränderung in der Abwehr zeigte zwar Wirkung.
"Aber auch in der Abwehr fehlt uns wie im Angriff noch die letzte Konstanz", so Trainer Georgi Sviridenko, der gesehen hatte, dass der Gegner die HSG durch konsequente 6:0-Deckung zu Fehlern zwingen wollte und dieses Ziel teilweise auch erreichte.
Erst im Verlauf der zweiten Hälfte konnte sich das Team von Sviridenko langsam absetzen. Da ließen bei den unermüdlich kämpfenden Gästen langsam die Kräfte nach, und die Angriffe der HSG fanden öfter ihr Ziel. "Das war bislang unsere stärkste Spielhälfte in dieser Saison", erklärte Robert Heinrichs, der seit langer Zeit zum ersten Mal von Anfang an aufgelaufen war.
"Dies war natürlich ein persönlicher Erfolg für mich." Der Mittelblock der HSG funktionierte zwar nicht von Anfang an so, wie es sich der Trainer vorgestellt hatte. Das neue Paar in der Zentrale der Hintermannschaft, Patrick Fölser und Robert Heinrichs, überzeugte aber letztlich durch Beweglichkeit und Teamwork. "Die Abwehr war in unseren Schwächephasen sicherlich nicht das Problem", so Heinrichs.
Das lag auch daran, dass Matthias Puhle im Tor erneut eine starke Leistung zeigte. "Es läuft ganz gut", meinte der bescheidene Puhle, der sich erstmals auch wieder mit Almantas Savonis abwechseln konnte. Der genesene Litauer hielt dabei sogar einen Siebenmeter.
"Wenn wir es auch noch schaffen, die fünf bis sechs schwachen Minuten zu vermeiden, sieht es ganz gut aus", sagte Puhle. Dann wird Manager Frank Flatten beim Spitzenspiel am Samstag beim Bergischen HC sogar am Spielfeldrand mitfiebern.