HSG hält im Derby mit Mühe den Sieg fest
Beim 32:31 gegen den Tabellenvorletzten Leichlingen leistet sich das Team viele Fehler.
Düsseldorf. Das war ein jeckes Jubelwochenende für Erwin Schierle. Erst durfte der Präsident der HSG Düsseldorf vor Ort den Überraschungssieg "seines" 1. FC Köln beim FC Bayern bejubeln, am Sonntag sorgten dann die Zweitligahandballer für einen weiteren Schritt Richtung Bundesligaaufstieg.
Im Derby gegen den Leichlinger TV siegte der Aufstiegsfavorit 32:31 (15:12). Bis bei den 837Zuschauern im Reisholzer Castello Feierstimmung aufkam, dauerte es allerdings bis zur Schlusssirene, als Almantas Savonis einen direkten Freiwurf von Eryk Kaluzinski parieren konnte und damit den glücklichen Sieg festhielt.
Ohne Respekt vor dem Klassenprimus hielten die Gäste 60 Minuten lang gut mit und gingen in der 12. Minute durch Florian Korte sogar mit 8:6 in Führung. Drei Minuten später zückte Georgi Swiridenko die grüne Karte und versuchte so Ruhe ins Spiel zu bringen. Immerhin legten die Hausherren einen kurzen Zwischenspurt ein und lagen zur Pause mit drei Treffern in Front.
Die Wende zum Positiven sollte dies allerdings nicht bedeuten. Auch in Halbzeit zwei taten sich die Düsseldorfer schwer und mussten nach nicht einmal fünf Minuten den erneuten Ausgleich hinnehmen. Abwehrchef Patrick Fölser machte ungewohnt viele individuelle Schwächen aus: "Wir haben uns zwar immer wieder Chancen erarbeitet, aber sind zu oft gescheitert. Jeder Spieler muss sich selbst hinterfragen und aus den Fehlern lernen."
Eine Serie an eben jenen technischen Fehlern brachte den Tabellenvorletzten in der dramatischen Schlussphase wieder ins Spiel. Per Doppelpack verkürzte Bastian Schlierkamp auf 31:32. Im Gegenzug provozierte die offene Leichlinger Deckung prompt einen Ballverlust. Die Chance zum verdienten Ausgleich ließ der Lokalrivale am Ende aber ungenutzt. Erst lenkte Rechtsaußen Frank Berblinger einen Pass ins Aus, dann konnte sich Savonis zweimal auszeichnen.
"Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir dieses Spiel sogar noch verloren hätten", sagte Max Ramota selbstkritisch. "Das müssen wir schnell abhaken. Die Einstellung hat nicht gestimmt." Trainer Swiridenko, dessen Gegenüber Frank Lorenzet sein Team für die "beste Saisonleistung" lobte, setzte an gleicher Stelle an: "Es war eine Kopfsache. Ich hatte betont, dass wir Leichlingen auf jeden Fall ernst nehmen müssen." Den trainingsfreien Rosenmontag strich der Weißrusse trotz seiner Enttäuschung nicht. Und so kann die HSG-Mannschaft heute beim närrischen Treiben einen Haken unter die Pflichtaufgabe setzen.