"Kleine Katastrophe" abhaken

Die HSG geht beim THW in der Handball-Bundesliga mit 17:39 unter. Schon nach wenigen Minuten war die Partie gelaufen.

Düsseldorf. Mit der befürchteten Niederlage im Gepäck musste die HSG Düsseldorf am Mittwochabend nach ihrem Auswärtsspiel beim THW Kiel die Heimreise antreten. Beim überdeutlichen 17:39 (11:19) ging es für die Gelb-Blauen vor 10 250 Zuschauern in der natürlich ausverkauften Ostseehalle von vornherein nur um Schadensbegrenzung, obwohl Trainer Nils Lehmann seinen Spielern vorher Mut gemacht hatte. Trotzdem war die Stimmung beim gemeinschaftlichen Essen der Mannschaft, zu dem die Gastgeber nach dem Spiel in den VIP-Raum des deutschen Handball-Mekkas eingeladen hatten, auch relativ entspannt. Zumal im Kampf um den Klassenerhalt auch Mitkonkurrent MT Melsungen beim 22:28 in Kronau-Östringen keine Punkte holen konnte.
Natürlich war der Tabellen-14. dem deutschen Rekordmeister in allen Belangen unterlegen. Auch wenn der Spitzenreiter mit nur noch neun Feldspielern personell auf dem Zahnfleisch geht. Der nachverpflichtete 41-jährige Andriy Xepkin kam zu seinem Bundesligadebüt und ihm gelangen sogar zwei viel umjubelte Treffer. Aber ein Spiel gegen den Liga-Primus ist nicht die Partie, die es zu gewinnen gilt, soll am Ende der Abstieg vermieden werden. Eine solche steht am 22. April gegen Wilhelmshaven auf dem Programm, und für die wurde Jens Sieberger nach seiner Wadenzerrung am Mittwoch noch geschont. Mitwirken konnte hingegen der wiedergenesene Andrej Kogut, der am Ostermontag 19 Jahre alt geworden war und den Mitspielern dafür einen Kasten Bier spendiert hatte.
Maik Makowka macht mit neun Treffern auf sich aufmerksam
Kogut spielte allerdings unauffällig, was von Maik Makowka nicht behauptet werden konnte. Der rechte Rückraumspieler sorgte mit seinen insgesamt neun Treffern dafür, dass die "kleine Katastrophe” nicht noch dramatischer ausfiel. "In so einer tollen Atmosphäre macht es natürlich Spaß zu spielen, auch wenn das Ergebnis am Ende überhaupt nicht spaßig war”, so der 27-Jährige. Für die Höhe des Ergebnisses waren vor allem die jeweils ersten zehn Minuten jeder Halbzeit verantwortlich. Nach der einzigen Führung der HSG durch Jörg Schürmann zum 1:0 zogen die Kieler gleich auf 11:3 davon. Zu Beginn des zweiten Abschnitts gelang den Düsseldorfern über elf Minuten kein Treffer, der THW erhöhte von 19:11 auf 29:11, zog davon und ließ danach Gnade walten. "Das war heute natürlich ein Klassenunterschied”, gab Trainer Nils Lehmann erhrlich zu.
THW Kiel ­ - HSG Düsseldorf 39:17 THW Kiel: Tor: Omeyer; Andersson; Feld: Lundström (10), Zeitz (6), Kim Andersson (5/1), Linders (4), Karabatic (4), Lövgren (3), Klein (3), Xepkin (2), Kavticnik (2), Weltgen,
HSG Düsseldorf: Tor: Savonis; Puhle; Feld: Ramota, von Gruchalla, Makowka (9), Pöter (3), Runge, Berblinger (1/1), Schürmann (1), Lehmann, Navarin (1), Kokolodimitrakis (1), Kogut (1)
Schiedsrichter: Matthias Brauer, Hamburg und Kay Holm, Hagen
Zuschauer: 10 250 (ausverkauft) Strafminuten: Kiel: 4 / HSG:6