Lenz, der große Rückhalt
Die HSG erkämpft auch dank einer starken Leistung des Torhüters einen Zähler in Eisenach.
Düsseldorf. Max Weiß musste erstmal auf der Treppe im Kabinentrakt der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle Platz nehmen, um 60 nicht immer ansehnliche, aber durchgehend intensive Minuten Zweitliga-Handball zu verarbeiten. Durch ein 22:22 (9:11) beim ThSV Eisenach belohnten sich der Kreisläufer und seine Teamkollegen von der HSG Düsseldorf für eine nicht erwartete Leistungssteigerung mit einem Punkt und einer guten Portion Selbstbewusstsein. „Es war das erste Spiel in dieser Saison, in der wir besser nach der Pause gestartet sind als der Gegner“, sagte Weiß, dem sein Dauereinsatz ohne Verschnaufpause ordentlich Kraft gekostet hatte. Denn ohne Ersatz am Kreis und mit nur vier Rückraumakteuren waren die Voraussetzungen für das Team von Ronny Rogawska in Thüringen alles andere als erfolgsversprechend.
So kamen die Gäste auch nur schwer aus den Startlöchern. Völlig verdient lag der ThSV in der 13. Minute mit 6:1 in Front und nur HSG-Schlussmann Mathias Lenz verhinderte einen noch höheren Rückstand Mitte der ersten Hälfte. „Wir haben zwar den Anfang verpennt, sind aber trotzdem nur mit elf Gegentoren in die Pause gegangen“, sagte Weiß. Ein 5:1-Lauf der HSG war eben jener von ihm zitierte gute Start in die zweite Hälfte. Die erstmalig beim 14:12 durch Ernir Arnarson herausgeworfene Zwei-Tore-Führung hatte bis in die Schlussphase Bestand. Fünf Minuten vor dem Ende standen die Gäste aber nicht nur sieben wacker kämpfenden ThSV-Akteuren gegenüber, sondern auch einem gellenden Pfeifkonzert von den Rängen.
„Es steckt eine tolle Moral in der Truppe“, lobte Frank Flatten das Team. „Man hätte sicher auch zwei Punkte mitnehmen können, aber nicht einmal mit dem einen hatte ich vorher gerechnet.“ Tatsächlich geriet diese Belohnung noch in Gefahr, als der HSG in den letzten fünf Minuten kein Treffer mehr gelingen wollte und erst erneut Mathias Lenz sein Können unter Beweis stellen musste, als er den finalen Wurf durch Eisenachs Eryk Kaluzinski parierte.
Bei aller Freude über den erkämpften Punkt standen dem Manager und Präsidenten dennoch Sorgenfalten auf der Stirn, denn bei Alexander Auerbach, der wegen einer Schulterverletzung aussetzen musste, ist eine Operation wohl unumgänglich. „Wenn wir Pech haben, fällt er Monate lang aus“, sagte Flatten. Eine personelle Alternative für den zu dünn besetzten Rückraum könnte Markus Neukirchen sein. Der 2,04 Meter große Torjäger spielt eine überragende Saison im Oberliga-Team der HSG II. „Wir werden diese Woche mit Markus sprechen. Er müsste für diesen Schritt natürlich bereit sein und ihn auch mit dem Job vereinen können“, erklärte Flatten.