Mit der Jugendarbeit kann die HSG punkten
Der Zweitligist muss zwangsläufig auf Talente setzen, weil die Altlasten getilgt werden.
Düsseldorf. Ganz verdaut haben sie bei der HSG Düsseldorf noch nicht, dass die Aufstiegschance in die Handball-Bundesliga so leichtfertig verspielt worden ist. Der scheidende Sportdirektor Daniel Stephan wäre bei einer Rückkehr in die stärkste Liga der Welt vielleicht sogar Düsseldorfer geblieben.
„Ich ärgere mich extrem“, sagte der Ex-Welthandballer. „Wir haben durch inkonstante Leistungen einige Punkte liegengelassen.“ Das fällt jetzt um so mehr auf, da die Konkurrenz des Tabellendritten ebenfalls schwächelt.
Die beiden vor der HSG postierten Klubs, der TV Hüttenberg und der Bergische HC, treten längst nicht mehr so souverän wie zu Beginn der Rückrunde auf. „Wir hatten eine gute Chance, aber nicht immer die Qualität.“
Die vielen leichten Fehler, die knappen Heimniederlagen gegen Bietigheim und Bittenfeld sowie das Pech sind für Stephan die Gründe für das Scheitern. „Aber wir müssen auch einräumen, dass wir viele junge Spieler im Team haben, von denen man nicht jede Woche Top-Leistungen erwarten darf.“
Gerade der Rückgriff auf die Talente ist aber die Chance der HSG für die Zukunft, obwohl mit David Hansen ein Hoffnungsträger keine Perspektive mehr gesehen hat und den Verein verlassen wird. „Wir setzen sehr große Hoffnungen in Alexander Feld und Julius Kühn“, erklärt Präsident und Manager Frank Flatten.
Unter der Führung von Michael Hegemann („Er hat noch einen Ein-Jahres-Vertrag bei uns, und ich gehe davon aus, dass beide Seiten den Kontrakt erfüllen“) soll eine junge Mannschaft in der dann eingleisigen 2. Liga für Furore sorgen.
Die Zukunft von Rückraumspieler Daniel Brack ist offen. „Wir müssen erst schauen, wie sich unser Etat entwickeln wird“, erklärte Flatten, für den die Beseitigung der Altlasten Vorrang hat. Er bestätigte, dass die Stadtsparkasse im Partner-Pool bleiben wird — allerdings wohl mit eingeschränkten Leistungen.
Die HSG weiß in spätestens vier Wochen, wie sich die wirtschaftliche Lage darstellt. Flatten hofft, dass die großartige Jugendarbeit mögliche Sponsoren überzeugt.