Rochusclub patzt — Irmler kündigt Rauswürfe an
Der Teamchef ist aufgebracht. Im Einzel kann nur Andreas Beck beim 2:4 gegen Erfurt überzeugen.
Düsseldorf. Selten war Detlev Irmler bei einem Bundesliga-Spieltag so aufgebracht. „Ich schmeiße die halbe Mannschaft raus“, entfuhr es dem Rochusclub-Teamchef gestern nach den Einzeln. Er hatte bei der 2:4-Heimniederlage gegen den Erfurter TC drei gute Gründe für diese Ankündigung. Angefangen mit Mischa Zverev, der auf dem Centre Court sang- und klanglos gegen den Franzosen Edouard Roger-Vasselin verlor.
Irmler hatte während des Spiels als Zverevs Betreuer viel Arbeit, redete immer wieder auf den 23-Jährigen ein. Aber Zverev, immerhin vor zwei Jahren noch Mitglied des deutschen Daviscupteams beim World Team Cup in Düsseldorf, ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Kein Selbstvertrauen und viele Fehler ermöglichten Vasselin beim 2:6, 2:6 vier Breaks und sorgten bei Zverev für Frust. „Ich weiß auch nicht, was los war. Ich habe ihn nicht unter Druck setzen können“, sagte der Weltranglisten 115., der seinem Spitznamen „Maschine“ auf dem Centre Court zu keiner Zeit gerecht wurde.
Auch das zweite Match auf dem Centre Court war schnell entschieden. Pere Riba-Madrid ließ an Nummer eins gesetzt zwar jedem seiner Schläge einen kernigen Urschrei folgen, aber die Wirkung war spätestens auf der anderen Seite des Netzes verpufft. 4:6, 2:6 hieß es nach knapp 70 Minuten gegen den Rumänen Victor Hanescu. Zu den Rauswurf-Kandidaten auf Irmlers Liste gesellte sich auch Teymuraz Gabashvili, der im gesamten Match gegen Erfurts Uladzimir Ignatik gerade zwei Punkte holte.
Ein Lichtblick war zumindest Andreas Beck, der auf dem „Waldplatz“ das beste Match des Tages ablieferte. Vielleicht lag es ja an der Stärkung vom Vorabend, die Beck in der Düsseldorfer InPizzeria Vapiano einnahm. Gegen den Tschechen Jan Hernych zeigte der 25-Jährige druckvolles und variables Tennis und kam zu einem klaren Zweisatzsieg. Um 16.30 Uhr war der vorletzte Heimspieltag beendet und das Ziel Vizetitel verpasst.