Rochusclub will Stars locken
Die Fans rücken 2011 in den Mittelpunkt. Horst Klosterkemper hofft auf mehr Zulauf.
Düsseldorf. Das Interesse war riesig, der große Saal im Rochusclub proppevoll: Sponsoren, Organisatoren, Wegbegleiter und Medienvertreter waren gestern vor Ort, als die Fortsetzung des World Team Cups mit einem neuen Namenssponsor bekannt gegeben wurde.
Vom 15. bis 21. Mai wird es in Düsseldorf die 34. Auflage geben. Horst Klosterkemper saß lange als stiller Beobachter im Hintergrund. Erst zum Abschluss der Veranstaltung ergriff der Erfinder der Tennis-Mannschaftsweltmeisterschaft das Wort.
„Wir müssen die Zuschauer wieder ins Boot holen, die uns in den vergangenen Jahren verloren gegangen sind. Das lag auch daran, dass Tennis in der Öffentlichkeit nicht mehr die Akzeptanz wie früher hat“, sagte Klosterkemper. Und, dass nicht mehr die absolute Weltelite am Rolanderweg aufschlug.
Nachdem Horst Klosterkemper den World Team Cup 1978 aus der Taufe gehoben hatte, gaben sich mehr als zwei Jahrzehnte die besten Tennisprofis der Welt beim World Team Cup ein Stelldichein: Björn Borg, Jimmy Connors, John McEnroe, Ivan Lendl oder Stefan Edberg waren allesamt einmal die Nummer eins in der Tennis-Welt. „Wir werden auch in Zukunft immer wieder versuchen, Top-Spieler zu bekommen. Es gibt außer Nadal und Federer aber auch andere Spitzenleute“, sagte Klosterkemper.
„Wir wollen versuchen, ein besseres Teilnehmerfeld als 2010 zu bekommen“, kündigte Turnierdirektor Dietloff von Arnim an. Im vergangenen Jahr hatten erneut die ganz großen Namen gefehlt, was trotz reduzierter Eintrittspreise zu einem weiteren Rückgang der Zuschauerzahlen geführt hat.
„Wir wollen die Fans in den Mittelpunkt stellen“, sagte von Arnim. „Wir werden diese Bereiche und das Angebot für die Tennisfans vergrößern.“ Insgesamt stehen 65.000 Eintrittskarten für die einwöchige Veranstaltung zur Verfügung.
Zeitgleich zum World Team Cup läuft auf der ATP-Tour nur das Turnier in Nizza. „Das hat sich nicht geändert. Die Tennis-WM ist wie gehabt vor den French Open platziert“, sagte von Arnim. Vorrangig für den Turnierleiter ist jetzt die Besetzung mit acht Mannschaften.
„Wir haben zwar einen neuen Vertrag mit der ATP, der größere Unterstützung gewährleistet. Es gibt aber keine Garantie, welche Spieler nach Düsseldorf kommen“, so von Arnim. Ob Thomas Haas, die ehemalige deutsche Nummer eins, beim World Team Cup aufschlägt, ist fraglich.
Der 32-Jährige war lange verletzt und trainiert für sein Comeback. Wie schon öfters wird Deutschland wohl mit einer Wildcard teilnehmen. Vielleicht auch der ein oder andere Tennisprofi aus den Top-10. Das würde dem World Team Cup gut zu Gesicht stehen.