Rudern Leonie Menzel: „Das ist einfach gut“

Düsseldorf · Die 20 Jahre alte Ruderin vom RC Germania fährt zur EM. Im Interview spricht sie über die Zusammenarbeit im Doppelzweier und ihre Ziele.

Ruderin Leonie Menzel wurde für die EM nominiert, hält sich beim Formulieren der Ziele aber zurück.

Foto: MeinRuderbild.de/Detlev Seyb

Jetzt ist es offiziell: Ruderin Leonie Menzel vom RC Germania fährt zur Europameisterschaft in die Schweiz. Vom 31. Mai bis zum 2. Juni tritt sie in Luzern im Doppelzweier an. Die Entscheidung hat der Bundestrainer der 20-Jährigen kürzlich mitgeteilt.

Frau Menzel, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer EM-Nominierung. . .

Leonie Menzel: Vielen Dank, besser hätte es ja nicht laufen können.

Haben Sie vor der Saison damit gerechnet, dass Sie zur A-EM fahren?

Menzel: Nein, wirklich nicht. Mein Saisonziel war, gut im U 23-Bereich zu fahren und da was zu holen. Dann lief es aber besser als gedacht und jetzt fahre ich sogar zur EM. Das ist einfach gut.

War die internationale Regatta in Duisburg der Durchbruch? Für Ihre Leistung gab es ja auch Lob vom Bundestrainer.

Menzel: Duisburg war noch mal sehr wichtig. Wir haben noch einiges ausprobiert und sind in verschiedenen Zweierkombinationen gefahren. Am ersten Tag mit Pia Greiten im Zweier von der U 23-WM im vergangenen Jahr, haben wir den zweiten Platz geholt und hatten uns darüber schon sehr gefreut. Sonntags dann haben wir die Partner gewechselt. Mit Carlotta Nwajide war ich bisher erst einmal gefahren, aber trotzdem hat es gepasst. Wir haben ein gutes Rennen gemacht und dann sogar gewonnen.

Worauf kommt es beim Doppelzweier an?

Menzel: Das sind vor allem technische Fragen. Der Ruderschlag muss generell gut zusammen passen, dann kann man zusammen fahren. Wenn das nicht zusammen geht, dann wird es schwierig und dann muss man erst einmal zusammen trainieren. In Duisburg hat einfach alles auf Anhieb gepasst.

Wie bereiten Sie sich jetzt auf den EM-Start vor? Sie sitzen in Luzern ja auch mit Carlotta Nwajide im Boot.

Menzel: Wir trainieren bis Sonntag am Bundesleistungsstützpunkt in Berlin. Dort fahre ich dann zusammen mit Carlotta. Am Mittwoch geht es nach Luzern, und da haben wir zwei Tage Zeit, uns zu akklimatisieren. Am Freitag beginnen dann die Vorläufe der EM.

Was ist ihr Ziel?

Menzel: Das kann ich noch nicht sagen. Ich kenne die Gegner nicht und unsere Zeiten kann man wegen der Windverhältnisse nicht mit denen der Gegner vergleichen. Wir wollen so weit wie möglich nach vorne fahren.

Wie geht es nach der WM weiter?

Menzel: Das Boot ist jetzt erst einmal nur für die EM fix. Danach wird geschaut, ob das noch einmal geändert wird und, ob ich weiter im A-Bereich bleibe oder zurück in die U 23 fahre. Da ist alles offen.

Was wäre denn diesbezüglich das Ziel?

Menzel: Ich sehe das jetzt als positive Erfahrung und nehme alles mit, was ich bekommen kann. Ich sehe das entspannt, denn ich habe nichts zu verlieren. Allerdings ist mein großes Ziel ja die A-Nationalmannschaft. Und ich habe schon den Ehrgeiz, jetzt oben zu bleiben.