Rudern Leonie Pieper testet in der olympischen Bootsklasse
Düssedorf · Nach einem enttäuschenden Jahr ist die Ruderin voller Tatendrang. DM-Silber soll nur der Anfang sein.
Kaum geht die Rudersaison so richtig los, stehen für Leonie Pieper vom Ruderclub Germania Düsseldorf aus Hamm spannende Herausforderungen an. In den olympischen Bootsklassen werden nun die Teams gebildet und danach national und international getestet. Die Spiele in Tokio steigen zwar erst im nächsten Jahr, werfen ihre Schatten aber schon voraus. Das freut vor allem die 26-jährige Düsseldorferin, die zum Kandidatenkreis für Olympia gehört. Aufgrund ihres zweiten Platzes im Leichtgewichtseiner bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Köln ist die Germanin derzeit in der Trainingsphase mit Leonie Pless (Frankfurt).
Anschließend ist das Doppelzweiertraining mit der Deutschen Meisterin Marie-Louise Dräger (Schwerin) geplant. Beide Kombinationen werden bei der Internationalen Regatta in Duisburg (11. und 12. Mai) getestet. Pless/Dräger gehen in Kombination nicht an den Start, da dort schon Vorergebnisse stehen. Weitere zwei Kombinationen aus dem engeren Olympia-Pool starten ebenso auf der Wedau-Regattastrecke.
Dass es für die Düsseldorferin überhaupt zu dem kommen konnte, war nicht selbstverständlich. Im vorigen Jahr verlief die Saison erfolglos. „Ich bin eine schlechte Meisterschaft gefahren, hatte die Saison abgebrochen. So aufhören konnte ich aber einfach nicht“, machte Leonie Pieper deutlich. Seit Herbst trainiert sie nach vielen Jahren wieder im engen Umfeld der Germania, kommt mit dem Vereinsnachwuchs in Kontakt, was ihr merklich gut tut, wie sie sagt. Viel hat sich in den Jahren getan. Pieper war immer wieder international am Start, sammelte selbst bei Weltmeisterschaften Medaillen. „Christian Huchthausen bin ich besonders dankbar, dass sich über die vielen Jahre alles so entwickelt hat“, sagt sie.
Mit dem persönlich besten Ergebnis geht sie nun in die vorolympische Saison. „Der Einer war oft mein Knackpunkt. Erstmal ist meine Position bestens, zumal ich auch den schnellsten Wert auf dem Ruderergometer hatte.“ Die beiden Doppelzweierpartnerinnen sind dort auch schnell, wie sie weiß, doch ihr Wert steht auf dem Papier. Auch absolvierte sie den vom Ruderverband angesetzten Vortest erfolgreich.
Nach der Duisburger Regatta entscheidet sich, mit welchem Team der Deutsche Ruderverband im Leichtgewichtsdoppelzweier in die Weltcupsaison startet. Am Ende der Saison können bei den Weltmeisterschaften die ersten Qualifikationen für die diversen Bootsklassen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 eingefahren werden. Im Leichtgewichtsbereich kommt allerdings lediglich der Doppelzweier infrage.