Stabhochsprung: Große Höhenflüge am Flughafen
15 000 Zuschauer erleben den Sieg von Björn Otto.
Düsseldorf. Seine letzte Station in dieser Saison machte der Deutsche Stabhochsprung-Tross unter dem Dach des Terminals B im Düsseldorfer Flughafen. "Spaß haben, Spaß vermitteln", so hatte der Sieger von 2005, Tim Lobinger, vor dem Beginn der Veranstaltung versprochen. Zeitweilig bis zu 15000 Zuschauer warfen einen Blick auf die Springer und ihre Flüge.
Als König unter dem Hallendach wurde Björn Otto gefeiert. Der Dormagener, der bei der WM in Berlin in der Qualifikation mit nur 5,55 Metern gescheitert war, brauchte nur drei Sprünge, um sich als "Airport-Meister" feiern zu lassen. Die Höhen von 5,40, 5,60 und 5,70 Meter hatte er unter dem begeisterten Jubel der Besucher auf Anhieb geschafft.
Erst der Meetingrekord und die Deutsche Jahres-Bestleistung von 5,86 m waren für ihn zu hoch. Für diese Höhe hatte er wohl nicht den richtigen Stab im Gepäck. Denn er zog aus seiner großen Packtasche immer wieder ein anderes Sprunggerät heraus.
Alle Athleten räumten ein, dass sie zum Saisonschluss müde waren, aber dem großen Publikum im Flughafen nochmals unbedingt eine große Show bieten wollten. "Diesmal waren viel mehr Leute hier als vor vier Jahren. Ich bin auch mit meinem Ergebnis heute zufrieden", sagte Tim Lobinger, der Dritter mit der Höhe von 5,40 m wurde und über 5,50 m dann kein Glück mehr hatte.
Das hatte aber bei der Höhe von 5,60 m im dritten Versuch der Leverkusener Richard Spiegelburg. Als der 31-Jährige bereits gelandet war, wackelte die Latte immer noch auf den Haltepunkten, fiel aber nicht in die Tiefe. "Es ist ein tolles Gefühl, hier Zweiter zu werden - dazu mit 5,60 Meter", sagte der Leverkusener.
Die Freude teilte er mit Danny Ecker. Noch vor vier Wochen hatte der 31-jährige Leverkusener beim WM-Pre-Meeting in Lierenfeld wegen einer Fußverletzung beim Einspringen nur zuschauen können. Ecker kam über 5,40 m und kündigte an, bei seinem Abendessen gleich zwei Steaks verdrücken zu wollen, um schnell wieder zu Kräften zu kommen. Indessen kamen die Kinder bei vielfältigen Aktionen und beim "Air-Lebnis-Elfkampf" auf ihre Kosten.